Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft e.V. (BDL)

BDL legt Analyse der Warenstruktur und Entwicklung des Luftfrachtmarktes in Deutschland vor

(Berlin) - Der Wert der per Flugzeug transportierten Waren hat im Jahr 2022 in Deutschland einen neuen Höchstwert erreicht. Im Handel mit Ländern außerhalb der Europäischen Union betrug der Wert der per Flugzeug beförderten Güter durchschnittlich 152.807 Euro pro Tonne. Damit ist der Warenwert seit dem Jahr 2000 um insgesamt 81 Prozent gestiegen. Das geht aus einer Analyse der Warenstruktur und Entwicklung des Luftfrachtmarktes Deutschland hervor, die der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) anlässlich des "Branchengespräch Luftfracht" am Dienstag in Berlin vorgelegt hat.

Demnach werden von keinem anderen Transportmittel so wertvolle Waren transportiert wie mit dem Flugzeug. Der Lkw kam im Jahr 2022 laut der Analyse auf einen Warenwert von 6525 Euro je Tonne Fracht, Transporte per Seeschiff erreichten einen Wert von 2493 Euro pro Tonne. Die Eisenbahn kam auf 2090 Euro.

Im Luftverkehr hingegen wuchs im Import der Warenwert pro Tonne Luftfracht seit dem Jahr 2000 um 58 Prozent auf zuletzt 173.270 Euro im Jahr 2022. Im Export stieg der Warenwert pro Tonne in diesem Zeitraum sogar um 105 Prozent auf 139.729 Euro. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise sind seit der Jahrtausendwende um rund 38 Prozent gestiegen.

Gleichzeitig ist auch das Volumen der an deutschen Flughäfen verladenen Luftfracht-Güter im Handel mit Ländern außerhalb der Europäischen Union deutlich gestiegen: Vom Jahr 2000 bis 2022 um insgesamt 54 Prozent - das entspricht einem jährlichen Wachstum des Luftfracht-Aufkommens um 2,0 Prozent.

Dabei bilden die Waren, die per Luftfracht aus Deutschland exportiert werden, die Stärken der deutschen Industrie ab: So setzen etwa der Maschinen- und Anlagenbau sowie die chemische und pharmazeutische Industrie auf den Transport per Flugzeug. Den größten Anteil am Im- und Export per Luftfracht am Standort Deutschland haben mit jeweils rund 40 Milliarden Euro elektrische und elektronische Geräte.

Die wichtigsten fünf Herkunfts- und Zielländer für den Luftfracht-Standort Deutschland außerhalb der EU sind der Analyse zufolge seit der Jahrtausendwende nahezu unverändert China, die USA, Indien, Japan und Südkorea. Die Konzentration auf diese besonders wichtigen Handelspartner hat in dieser Zeit noch deutlich zugenommen. Der Anteil der fünf wichtigsten Partnerländer an der beförderten Tonnage ist seit dem Jahr 2000 von 52 Prozent auf 64 Prozent im Jahr 2022 gestiegen.

Der Luftfracht-Umschlag konzentriert sich in Deutschland im Kern auf fünf Flughäfen: Frankfurt, Leipzig/Halle, Köln/Bonn, München und Hahn standen 2022 für etwa 97 Prozent des gesamten Luftfrachtumschlags in Deutschland. Größter Standort war im Jahr 2022 Frankfurt mit insgesamt 38 Prozent des Luftfrachtvolumens. An den Expressfracht-Drehkreuzen Leipzig/Halle sowie Köln/Bonn wurden rund 30, beziehungsweise 20 Prozent der Ladungsmengen aus- und eingeladen. Darüber hinaus stehen die Flughäfen München und Hahn für weitere sechs, beziehungsweise vier Prozent des gesamten Luftfrachtaufkommens in Deutschland.

Damit belegen die deutschen Luftfracht-Standorte im europäischen Vergleich Spitzenplätze. Das Drehkreuz Frankfurt war mit 899.000 Tonnen ein- und ausgeladenen Luftfracht-Gütern auch im ersten Halbjahr 2023 der größte Frachtflughafen in Europa. Auch die Expressfracht-Drehkreuze Leipzig-Halle (687.000 Tonnen) und Köln/Bonn (438.000 Tonnen) sind in der Spitzengruppe vertreten.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft e.V. (BDL), Alexander Klay, Pressesprecher, Friedrichstr. 79, 10117 Berlin Telefon: 030 520077-100, Fax:

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