Pressemitteilung | Bund Deutscher Kriminalbeamter e.V. (BDK) - Landesverband Brandenburg

BDK zur Videoüberwachung: Technik löst Probleme niemals allein

(Frankfurt a.d. Oder) - Die Videoüberwachung habe sich als wirksames polizeiliches Einsatzmittel zur vorbeugenden Bekämpfung von Kriminalität erwiesen, heißt es im Abschlussbericht des Innenministeriums zum Einsatz dieser neuen Technik. An den Einsatzorten, vornehmlich Bahnhofsvorplätze und Einkaufsstraßen, sei die Kriminalität um 30-50 Prozent zurückgegangen.

„Grundsätzlich ist die Videoüberwachung ein geeignetes Mittel zur vorbeugenden wie repressiven Kriminalitätsbekämpfung“, betonte Gerd-Christian Treutler, Stellvertretender Landesvorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK) Brandenburg. Deshalb habe sich die Kripogewerkschaft bereits im Zusammenhang mit der Diskussion um die Einführung der Videoüberwachung positiv geäußert. „Doch Technik allein, so modern sie auch sein mag, löst Probleme niemals allein.“, so Treutler weiter.

Selbst der Bericht benennt auch so genannte kritische Komponenten. Das Personal und die Einsatzmittel für die Überwachung seien zu knapp bemessen. Auch seien bei Beamten unter anderem wegen der Monotonie der Arbeit "Demotivationserscheinungen" festgestellt worden. „Allein die Polizei muss nach den Vorstellungen der Regierung in den nächsten Jahren bis zu 1000 Stellen abbauen. Schon jetzt ist für den Bürger das versprochene häufigere „Grün auf der Straße“ nur schwer auszumachen und bei immer mehr Straftaten muss der Geschädigte lange auf einen Einsatzwagen warten.“, erklärt der BDK-Sprecher. „Moderne technische Ausstattung und Einsatzmittel können nur wirksam werden, wenn auch genügend gut ausgebildetes und motiviertes Personal dahinter steht. Gerade hier sieht der BDK in Brandenburg einen zunehmenden Widerspruch.“, betont Treutler.

„Der BDK fordert daher, technische Einsatzmittel, wie die Videoüberwachung nicht zur Rechtfertigung von Personalkürzungen heranzuziehen und dem Bürger „Trojanische Pferde“ zu zeigen. Mit dem Erkennen von Straftaten ist es nicht getan, bekämpfen kann sie nur das Einsatzpersonal vor Ort. Das werden auch bald die Straftäter in den überwachten Bereichen mitbekommen.“, so Treutler abschließend.

Bezug: „Märkische Allgemeine Zeitung“ vom 28.10.2005

Quelle und Kontaktadresse:
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