BDK-Kongress "Young Orthodontists": Rente oder Renovierung und die Chancen neuer junger Impulse
(Berlin) - Was man als junge angestellte Kieferorthopäden bei aller guten fachlichen Ausbildung nicht hat und auch nicht haben kann: eigene Erfahrung mit der Existenzgründung. Zwar gibt es vielfältige Angebote von Depots über Beratungsagenturen bis hin zu Firmenveranstaltungen - von wirtschaftlichen Interessen unabhängige und zudem spezifisch auf Kieferorthopädie ausgerichtete Angebote sind darunter allerdings rar. Das ist sicher einer der Gründe für den nach wie vor wachsenden Erfolg der Kongress-Reihe "Young Orthondontists" des BDK/Berufsverband der Deutschen Kieferorthopäden. Deshalb wird es auch in diesem Jahr wieder eine spannende Fortsetzung geben: am 1. und 2. Dezember 2017 und dieses Mal in Berlin.
Was die besondere Athmosphäre dieser Veranstaltungen ausmacht, zeigte sich zuletzt wieder am 28. und 29. Oktober 2016 in München. An beiden Tagen prägten die eigenen Erfahrungen und speziellen Expertisen der bereits erfahrenen Kolleginnen und Kollegen sowie die Rückfragen der Starter das alltagsnahe und kommunikationsstarke Programm. Es startete gleich mit sehr persönlichen Erlebnissen zwischen Erfolg und nervenzehrenden Problemen bei der Praxisgründung. Während drei junge Kieferorthopäden zu den Aspekten "Gründung gemeinsam mit dem Senior", "Praxisübernahme - in der Retrospektive" und über ihre Erfahrungen mit der "Neugründung" berichteten, zeigte Dr. Gundi Mindermann, 1. Bundesvorsitzende des BDK, am Beispiel ihrer eigenen Praxis die Erlebenswelt der älteren Kolleginnen und Kollegen auf, deren Praxis am Scheideweg steht zwischen "Rente oder Renovierung": Renoviert man für einen Nachfolger, oder lässt man die Praxis auslaufen? Sie hatte sich für Renovieren entschieden und gab damit den vereinzelten älteren Kolleginnen und Kollegen im Teilnehmerkreis eigene Erfahrungen mit auf den Weg. Und die nicht immer leichte Aufgabe: "Sie müssen zum Umdenken bereit sein!" Die Kieferorthopädie sei im Fluss, aus dem Kreis der jungen Generation kämen spannende Einflüsse und Anregungen, die eigene Praxis auf Vordermann zu bringen. Sie liebe auch aus diesem Grund die Weiterbildung: "Der Austausch zwischen Erfahrung und Innovation ist für beide Seiten enorm nützlich!" Das Praxisziel, bestehende Patienten zu binden und auch neue zu gewinnen, erhalte durch die gemeinsame Weiterentwicklung viele neue Impulse. Ihre Empfehlung an den fachlichen Nachwuchs: "Selektieren Sie ihre Berater gut - sie müssen zu Ihrem Praxiskonzept passen! Tolle High-Level-Präsentationen nützen Ihnen wenig, wenn Sie Ihre Praxis, wie ich damals, bewusst 'mitten im Moor' starten wollen. Da ist der Show-Faktor eher kontraproduktiv." Bei Praxis-Renovierung oder auch Gründung müsse zudem bedacht werden, dass später "alle im Team Spaß daran haben, in dieser Praxis und mit der neuen Technik zu arbeiten!" In einer harmonisch aufgestellten Praxis fühlten sich auch die Patienten wohl.
Ein Thema, über das "man in der Regel nicht spricht", wie Moderator Dr. Stefan Schmidt/Kassel anmerkte, füllte den Nachmittag des ersten Veranstaltungstages: das Geld. In verschiedenen Workshops konnte man "Geld" und seine vielen Facetten kennen- und verstehen lernen - bei der Familiengründung, mit Blick auf steuerliche Kennzahlen, den Praxisverkauf und auch sinnvolle testamentarische Regelungen. Abschließend ging es in diesem Themenkomplex um den richtigen Umgang mit AVL und den, wie sie eine zeitlang hießen, Add-ons.
Der Samstag stand unter der Überschrift Wirtschaft, Innovation und Praxismanagement. In den Workshops und Plenum-Vorträgen ging es entsprechend um Markttrends und ihre fragliche Wirtschaftlichkeit, um den Spaß am Einsatz von Innovationen, um die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung in der Kieferorthopädie und um "Erfolg durch Effizienz und Führung". Motivierend meinte dazu Dr. Guido Sampermans, Kieferorthopäde in den Niederlanden und Österreich und einer der traditionell beliebtesten Referenten der Veranstaltungsreihe: "Beachten Sie die Kraft der Gedanken! Verbieten Sie sich selbst das 'Bei mir geht das nicht'-Denken!" Über Erfolg und Misserfolg einer Praxisgestaltung oder Renovierung entscheide zudem der innere Schalter: "Verändern weil ich MUSS? Das ist der falsche Ansatz. Um das Verändern, weil ich WILL: Darum geht es!" Bis zum späten Samstag Nachmittag waren noch immer fast alle Teilnehmer im Raum und bedankten sich abschließend mit großen und langem Beifall für die mit viel Herzblut übermittelten persönlichen Erfahrungen und Anregungen.
Und weil es sich als so spannend erwiesen hat, zu Starter-Kongressen auch Kolleginnen und Kollegen in der Zeit vor Ende ihrer Praxisführung dabei zu haben, weil sie gegenseitig die Diskussionen inspirieren, wird das Konzept auch für den Kongress vor dem 1. Advent in Berlin 2017 erneut umgesetzt. Da viele Teilnehmer schon bei Ende des letztjährigen Kongresses ihre Teilnahme für 2017 vorgemerkt haben, macht es Sinn, dies ebenfalls zu tun. Alle Infos demnächst auf www.young-orthodontists.de
Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband der Deutschen Kieferorthopäden (BDK)
Pressestelle
Ackerstr. 3, 10115 Berlin
Telefon: (030) 27594843, Fax: (030) 156591
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