BDK: BDK sieht nach Vorlage des Abschlussberichtes des Opferbeauftragten und dem gestrigen Bundestagsbeschluss notwendige Grundlage zur Opferhilfe in Deutschland / Forderung des BDK nach Einrichtung von Koordinierungsstellen in Bund und Ländern muss zeitnah umgesetzt werden / Internationale Fachkonferenz des BDK "Wen(n) Terror trifft im Juni 2018 in Köln
(Berlin) - "Die sofortige Umsetzung der vom Opferbeauftragten zum Anschlag am Berliner Breitscheidplatz Dr. Kurt Beck darf jetzt nicht wie gestern im Bundestag formuliert - mit Solidaritätsbekundungen und der Begrüßung des Abschlussberichtes enden", sagte der Sprecher Kriminalprävention und Opferschutz im Bundesvorstand des BDK, Hermann-Josef Borjans, heute in Berlin. "Die Vorschläge müssen sofort in die Tat umgesetzt werden so wie es Nordrhein-Westfalen bereits seit Anfang Dezember mit der Einrichtung einer dauerhaften Opferschutzstelle für ganz NRW getan hat."
Bei einem ersten Gespräch mit der Opferschutzbeauftragten in NRW, der ehemaligen Generalstaatsanwältin in Köln, Elisabeth Auchter-Mainz, anlässlich der Amtseinführung wurde deutlich, dass nicht nur Terroropfern wie jetzt zunächst im Abschlussbericht gefordert, sondern allen Opfern in NRW Hilfe in der Beratung und der finanziellen Unterstützung gewährt werden soll. "Es ist egal ob ein Einbruchsopfer welches schwer betroffen ist Hilfe bekommt oder auch ein Angehöriger nach einem schweren Unfallgeschehen oder eben einer Terrortat Hilfe benötigt", erklärte Borjans weiter. Im Kölner Kompetenzteam sind Juristinnen und Verwaltungsfachleute integriert.
"Fachlich notwendig wäre hier, wenn auch die Polizei, die bei Straftaten und Unglücksfällen als erstes gefragt ist, mit am Tisch sitzen würde."
Der BDK lädt im kommenden Jahr zum Thema Einsatzkräftenachsorge und Opferhilfe nach terroristischen Anschlägen zu einer internationalen Fachkonferenz vom 25. bis 27. Juni 2018 an der Thomas-Morus-Akademie in Bensberg bei Köln zum Thema "Wen(n) Terror trifft" ein. Bereits jetzt werden unter der Schirmherrschaft von NRW-Justizminister Peter Biesenbach, Fachleute des Weissen Rings, der Europäischen Union, aus dem Berliner Abgeordnetenhaus, der Kirchen und Vertreter von Polizei und Wissenschaft aus Belgien, Grossbritannien und Spanien über die internationale Opferhilfe diskutieren und Lösungsansätze formulieren. "Ganz wichtig wird es für den BDK sein, ob das was heute die Politik in Deutschland ankündigt auch umgesetzt wird", erklärte Borjans abschließend. "Das verfolgen wir mit einem scharfen kriminalistischen Blick."
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