BDIU fordert Vereinfachung von Informationspflichten im Inkasso
(Berlin) - Der Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V. (BDIU) sieht den Vorstoß auf der Verbraucherschutzministerkonferenz für eine Ausweitung der Informationspflichten bei Inkassoverfahren kritisch. Dennis Stratmann, Geschäftsführer des BDIU, sagt: "Es ist wichtig, dass Verbraucherinnen und Verbraucher über ihre Rechte informiert sind. Deshalb gestalten Inkassodienstleister ihre Schreiben so transparent wie möglich und übermitteln die notwendigen Informationen in verständlicher Art und Weise. Das schafft einen Dialog auf Augenhöhe, der Bedingung für die erfolgreiche Vermittlung zwischen Gläubigern und säumigen Verbrauchern ist." Stratmann betont, dass der Verband sich in eine entsprechende Debatte konstruktiv einbringen möchte.
In den letzten Jahren sind die Darlegungs- und Informationspflichten für Inkassounternehmen durch mehrere Gesetze ausgeweitet worden. Demnach müssen die Inkassodienstleister bereits bei der ersten Geltendmachung einer Forderung gegenüber einer Privatperson umfangreiche Angaben zu dem Hintergrund der Forderung machen. Dazu zählen beispielsweise Name oder Firma des Auftraggebers, der Grund für die Forderung sowie detaillierte Angaben zu den geltend gemachten Kosten. Auch komplexe juristische Sachverhalte müssen erläutert werden.
Darüber hinaus haben sich die Inkassounternehmen in einem verbindlichen Verhaltenskodex zu Transparenz und Information verpflichtet. Die Einhaltung dieses Codes of Conduct wird von der Schlichtungsstelle und der Ombudsfrau des Verbandes überwacht.
Stratmann weiter: "Gerade die rechtlichen Vorgaben machen Inkassoschreiben heute sehr komplex, umfangreich und für viele Menschen schwer verständlich. Neben die berufsrechtlichen Informationspflichten treten noch die datenschutzrechtlichen Vorgaben. Die wesentlichen Informationen treten daher zusehends in den Hintergrund." Der BDIU sieht die Gefahr, dass ein Zuviel an Informationen das eigentliche Ziel, Transparenz zu schaffen, konterkariert: "Das beständige Mehr an Pflichtinformationen in Inkassoschreiben führt schon jetzt dazu, dass Verbraucherinnen und Verbraucher den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. Das Augenmerk der Debatte sollte daher auf Vereinfachung liegen."
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