BDI spricht sich für mehr Prävention aus / Wesiack: Es geht nicht um Kostendämpfung
(Wiesbaden) - Auf dem 117. Deutschen Ärztetag vom 26. bis 30. Mai 2014 spielt die Prävention als Tagungsthema eine wichtige Rolle. Der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) möchte der Prävention ein größeres Gewicht als bisher geben und die Ärzte stärker daran beteiligen.
"Prävention ist keine Kostendämpfung," erklärt BDI-Präsident Dr. Wolfgang Wesiack, "sondern führt zu einer höheren Versorgungsqualität mit Lebensverlängerung und Verbesserung der Lebensqualität."
Screeningverfahren sollten aus Sicht des Berufsverbandes der Internisten nur dann eingeführt werden, wenn sie ungefährlich sind und nur wenig falsch-positive und falsch-negative Untersuchungsergebnisse zeigen. Andernfalls werden Gesunde zu Kranken gemacht und Kranke nicht erkannt. Typische Beispiele hierfür sind Biomarker oder das Mamma-Screening und der PSA-Test zum Prostata-Screening. Selbst so große Programme wie das DMP-Diabetes sind nur sehr schwer zu bewerten.
Um eine wirksame Prävention zu fördern, schlägt der BDI Gesundheitserziehung als Schulfach vor, fordert eine langfristige Evaluation von Präventionsleistungen mit harten Endpunkt-Kriterien und spricht sich gegen ein planloses Screening aus. Stattdessen sollten Risikogruppen identifiziert und entsprechend behandelt werden. Dadurch können Aufwand und Nutzen in ein vernünftiges Verhältnis gebracht werden. Die Versorgungsforschung soll sich intensiver um die Prävention kümmern, verlangt der BDI.
Seine Forderungen will der Berufsverband in die Diskussion des Parlamentes der deutschen Ärzteschaft am heutigen Mittwoch einbringen.
Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI)
Tilo Radau, Geschäftsführer
Schöne Aussicht 5, 65193 Wiesbaden
Telefon: (0611) 18133-0, Fax: (0611) 18133-50