Pressemitteilung | Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V. (VU)

BDI-Präsident Rogowski und VUMV-Präsident Hering fordern mehr Mut: Eigenverantwortung und Freiheit als Basis für Unternehmertum

(Schwerin ) - „Letztendlich wird mit entscheidend sein, wie viel von den Ankündigungen übrig bleibt und tatsächlich umgesetzt wird“, bewertet BDI-Präsident Dr. Michael Rogowski die Reformbemühungen in Berlin und Schwerin beim Unternehmerforum der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V. (VUMV) am 11. September 2003 in Schloss Hasenwinkel bei Schwerin. Zuvor unterzog VUMV-Präsident Klaus Hering den momentanen Stand der Reformen im Land anhand von drei Merkmalen einer kritischen Würdigung.

Dr. Rogowski warb vor rund 200 Gästen dafür, die Rahmenbedingungen für Gesamtdeutschland zu verbessern und Öffnungsklauseln für Ostdeutschland zuzulassen. „Die Verbesserung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen im gesamten Bundesgebiet hat die stärksten und direktesten Auswirkungen für die östlichen Bundesländer. Wie schwer und langatmig aber Reformprozesse in Deutschland sind, erleben wir immer wieder. Aus diesem Grunde bietet es sich geradezu an, den Regionen Öffnungsklauseln an die Hand zu geben, die durch gezielte Deregulierungen und Entbürokratisierungen ihre momentanen Standort- und Wettbewerbsnachteile verringern können. Hier müsste die Motivation am größten sein und hier könnten Vorbildregionen entstehen.“ Die Vorschläge aus der Wirtschaft, besonders von der VUMV, und die Chancen in der ausgewählten Modellregion Westmecklenburg bilden dafür, so der BDI-Präsident, eine gute Grundlage.

„Freiheit wagen – Fesseln sprengen“ - unter diesem Titel rief der BDI jüngst dazu auf, neue Wege aufzuzeigen und zu beschreiten. Durch eine Abkehr von der Staatsfürsorge und hin zu mehr Freiheit und Eigenverantwortung soll Deutschland wieder vorankommen. Die großen Potentiale in den Menschen und in den Unternehmen sollen damit geweckt und dauerhaft eingesetzt werden. „Damit könnten wir in nahezu allen Bereichen erheblich positive Effekte erzielen, die zu weniger Belastungen, mehr Wettbewerbsfähigkeit und letztendlich mehr Beschäftigung führen. Voraussetzung dafür ist aber echte Solidarität, Leistungswille und ein Stück Bescheidenheit und Mäßigung von allen Seiten und auf allen Gebieten.“


VUMV-Präsident Klaus Hering unterstützte die Ausführungen ausdrücklich und kam auf das Klima und die Reformbemühungen in Mecklenburg-Vorpommern zu sprechen. Drei Punkte merkte der Greifswalder Unternehmer an, die verdeutlichen, wie schwer die Entfesselung der Potentiale ist:

„1. Das Konsenspapier der IMAG bringt die Reformproblematik in diesem Lande auf den Punkt. Die Betroffenen stecken die Köpfe zusammen und verabreden, sich gegenseitig nicht weh zu tun. Das kann überhaupt keine Grundlage für ein weitreichendes Ergebnis sein.
2. Eine Abstimmung der verschiedenen Kommissionen, Arbeitsgruppen und Abstimmungsgremien findet nicht statt. Jeder wirkt in seinem Bereich, aber das grundsätzliche Denken, der inhaltliche Geist schwebt nicht darüber. Gleichzeitig werden wieder neue Regulierungen und Bürokratisierungen in Gespräch gebracht.
3. Der Ministerpräsident des Landes muss die Reformen nach außen glaubhaft und überzeugend verkörpern. Er hat die Bürger, die Unternehmen, die Verwaltung und die Politik einerseits zu vertreten, aber andererseits auch mitzureißen!“

Ein gemeinsamer Appell stand am Schluss der beiden Ausführungen: „Unternehmer müssen mit Mut im Betrieb unpopuläre Entscheidungen durchsetzen, um Aufträge zu gewinnen und Investitionen tätigen zu können. Die hohe Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen, besonders in Mecklenburg-Vorpommern, zeigt dabei auch, dass trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten soziale Verantwortung bis an die Grenze des Möglichen übernommen wird. – Den gleichen Mut erwarten wir auch von der Politik: Unpopuläre Maßnahmen auch gegen Widerstände durchsetzen, um dem Land nachhaltig seine Selbstständigkeit zu erhalten. Alle müssen wir investieren, wo es sich langfristig lohnt, sparen, wo es notwendig ist, sowie Bescheidenheit und echte Solidarität vorleben.“

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V. - BDA-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern V.i.S.d.P.: Marcus Kremers Eckdrift 93, 19061 Schwerin Telefon: 0385/6356100, Telefax: 0385/6356151

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