Pressemitteilung | (BDI) Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.

BDI-Jahresbericht: Globalisierungsprozess ist gestaltbar

(Berlin) - Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist der Protest gegen die Globalisierung ebenso global organisiert wie die Kapital- und Handelsströme, die für die vermeintlichen Übel der Globalisierung verantwortlich gemacht werden. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) setzt sich im Leitartikel seines Jahresberichtes mit der Globalisierung und ihren Kritikern, den non-governmental organizations (NGOs), auseinander. Die Globalisierung sei ein fortschreitender Prozess, der -richtig gestaltet- Chancen für alle bietet, so der BDI. Die Globalisierung sei das Produkt zweier unterschiedlicher, sich gegenseitig verstärkender Kräfte: des technischen Fortschritts, der Kommunikations- und Transportkosten immer niedriger werden lässt, und der Öffnung der Märkte für Waren, Kapital, Dienstleistungen und Arbeit. Beide Kräfte ließen die Welt immer näher zusammen rücken.

Vor allem in den letzten zwanzig Jahren gab es einen weltweiten Liberalisierungsschub. Ein Ergebnis ist, dass zwischen 1950 und 1998 die Weltproduktion sich versechsfacht, der Weltexport sich fast verzwanzigfacht hat. Der Welthandel ist in diesen Jahren durchweg stärker gewachsen als die Produktion. Insgesamt zeige die Betrachtung längerer Zeiträume zweierlei: Der Prozess der Globalisierung sei nichts Neues. Sie hatte heftige, technologieabhängige Schübe auch im 19. Jahrhundert - z. B. reduzierte die Verkabelung der Welt zu Ende jenes Jahrhunderts die Kommunikationsgeschwindigkeit von Monaten auf Minuten. Der Prozess der Globalisierung sei aber auch nicht unumkehrbar. Zwei Weltkriege im 20. Jahrhundert, der Rückfall in Protektionismus, die Autarkie-Experimente des Ostblocks und vieler Entwicklungsländer hätten gezeigt, dass Globalisierung keine Naturgewalt ist, sondern auch das Ergebnis von politischen Entscheidungen.

Die Globalisierung könne politisch beeinflusst werden. Wenn man sie richtig gestalte, sei sie ein Prozess der Wohlstandsproduktion, nicht der Umverteilung. Damit aber Regionen, Länder, Gesellschaften tatsächlich von der Globalisierung profitieren könnten, bedürfe es bestimmter gesellschaftlicher und politischer Voraussetzungen. Fast überall auf der Welt, in Osteuropa, in Südamerika oder in Asien hätten die vergangenen zehn Jahre gezeigt, dass nicht einfach Kapitalismus, sondern die Verbindung von marktwirtschaftlichen Strukturen mit Demokratie und der Achtung der Menschenrechte die Voraussetzung einer echten Teilhabe an den Chancen der Globalisierung seien.

Der neue BDI-Jahresbericht, der am 12. März 2001 erscheint, ist bei der BDI-Presseabteilung, Fax (030) 2028-2450, E-Mail: presse@bdi-online.de kostenlos erhältlich.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) Breite Str. 29 10178 Berlin Telefon: 030/20281566 Telefax: 030/20282566

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