Pressemitteilung |

BDH zu AfA-Tabellen / Verlängerung der Abschreibungszeiten schadet dem Handel

(Berlin) - "Hände weg von längeren Nutzungsdauern." Dies fordert Dr. Michael Fuchs, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Handelsverbände (BDH), anlässlich der Anhörung des BMF zu den neuen AfA-Tabellen am 29. November. Die geplante Verlängerung der Nutzungsdauer für Anlagegüter führt zu einer massiven Belastung der Liquidität und Eigenfinanzierung der vielen kleinen und mittleren Betriebe. Eine Verlängerung der handelsrelevanten Anlagegüter in Höhe von durchschnittlich 36 Prozent sind für den Handel inakzeptabel. Für eine solche Verlängerung gibt es keine überzeugenden ökonomischen und rechtlichen Gründe. Eine Beibehaltung der bestehenden Nutzungsdauern wäre mehr als sachgerecht. Dies ist auch finanzpolitisch angesichts stark sprudelnder Steuerquellen möglich.

Milliardenschwere Einnahmen aus der Verlängerung der Nutzungsdauern zu erzielen, widerspricht den Aufgaben von Abschreibungszeiten, die zu marktgerechten Wertansätzen bei den Anlagegütern führen sollen. Anlagegüter dürfen nicht einer fiskalisch begründeten Nutzungsdauer unterliegen, sondern der betriebswirtschaftliche Werteverzehr muss darüber entscheiden, wie lange Anlagegüter genutzt werden. Eine gesetzliche Verlängerung des betriebswirtschaftlichen Werteverzehrs als Maßstab für die Nutzungsdauer ist daher geboten, so Dr. Fuchs weiter.

Auch das BFH-Urteil von 1997 rechtfertigt keine generelle Verlängerung der Nutzungsdauer, so Dr. Fuchs. Es bringe keine Änderung insoweit, als Nutzungsdauern aus betrieblichen Erfahrungen von den AfA-Tabellen abweichen können. Wenn die Nutzungsdauern wie vorgesehen verlängert werden, wäre bereits heute absehbar, dass in Fällen, in denen die Verlängerung über die betriebliche Erfahrung hinaus geht, im Rahmen der Betriebsprüfungen bzw. von Rechtsbehelfsverfahren Diskussionen über die betriebswirtschaftliche Nutzungsdauer geführt werden. Dies kann jedoch nicht ernsthaft im Interesse der Steuerverwaltung liegen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung Deutscher Handelsverbände e.V. (BDH) Michael Alber Steuern und Finanzen Am Weidendamm 1A 10117 Berlin Telefon: 030/590099571 Telefax: 030/590099471

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