BDH: Krise in der Pflege endlich ernst nehmen
(Bonn) - Nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BuA) sind in Deutschland während der Pandemie über 9.000 Pflegekräfte aus Krankenhäusern und Pflegheimen ausgeschieden. Der Verlust wiegt angesichts der strukturellen Probleme in der Pflege umso schwerer und erhöht nun den Druck auf bestehende Belegschaften in Krankenhäusern und Pflegeheimen, so Ilse Müller, Vorsitzende des BDH Bundesverband Rehabilitation:
"Die Corona-Krise zeigt, dass Anspruch und Wirklichkeit nach wie vor weit auseinanderklaffen, wenn es um bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung von Pflegekräften geht. Wer aus seinem Job aussteigt und gar die Branche verlässt wie es Tausende Pflegerinnen und Pfleger getan haben, stimmt mit den Füßen über seine Arbeitsbedingungen ab. Gerade Pflegekräfte haben während der zurückliegenden Monate bewiesen, dass unsere Gesellschaft in hohem Maße auf ihre tägliche Leistung angewiesen ist und dass wir uns auf ihren Einsatz verlassen können, wenn Not am Mann ist. Der drohende Exodus aus der Pflege führt uns nun vor Augen, dass wir als Gesellschaft gut beraten sind, uns über die hohe Bedeutung des Pflegeberufs Rechenschaft zu geben und die überfälligen politischen Schlüsse aus der Personalmisere zu ziehen. Das impliziert, dass ein Finanzrahmen geschaffen werden muss, der den Pflegeberuf über die verschiedenen Berufsfelder hinweg monetär wieder anschlussfähig macht und jungen Menschen eine berufliche Perspektive mit realistischen Aufstiegsmöglichkeiten eröffnet. Es muss schnell gehandelt werden, wir benötigen kurzfristig zusätzliche Fachkräfte in der Pflege, um die klaffende Lücke zu schließen und eine schwere Krise im Pflegesektor zu verhindern."
Quelle und Kontaktadresse:
(BDH) Bundesverband Rehabilitation e.V.
Pressestelle
Lievelingsweg 125, 53119 Bonn
Telefon: (0228) 969840, Fax: (0228) 9698499