BDH: Berichterstattung über Lüftungsanlagen differenzieren
(Köln/Berlin) - Im Kontext der aktuellen Entwicklungen beim Fleischfabrikanten Tönnies in Rheda-Wiedenbrück wird derzeit öffentlich diskutiert, ob die Lüftungsanlage im Betrieb zur Ausbreitung des Corona-Virus beigetragen haben könnte. Martin Exner, Professor am Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit an der Uni Bonn, wird in einem WDR-Bericht vom 24.06.2020 zitiert. Dort heißt es: Exner hat bei seinen Untersuchungen einen "bislang übersehenen Risikofaktor" ausgemacht. Hotspot der Keime sei die Lüftungsanlage.
Die im BDH organisierten Hersteller von Wohnungslüftungsanlagen differenzieren diese pauschale Berichterstattung in Bezug auf die Lüftungstechnik. Sie weisen darauf hin, dass es sich bei Lüftungs- und Kühlungsanlagen im industriellen Bereich in der Regel um eine mit Umluft betriebene Anlage handelt (umgangssprachlich Klimaanlage). Endverbraucher könnten diese jedoch irrtümlicherweise mit den von den BDH-Mitgliedern produzierten Wohnungslüftungsanlagen gleichsetzen.
Wohnungslüftungsanlagen hingegen sorgen für einen kontinuierlichen Luftaustausch und können zusätzlich durch Feinstaubfilter Schwebepartikel aus der Außenluft herausfiltern.
"Wohnungslüftungsanlagen arbeiten nicht wie Klimaanlagen im Umluftbetrieb, sondern führen vortemperierte und gefilterte Außenluft in die Räume und führen verbrauchte Luft nach außen ab. Sie sorgen damit für einen ständigen Luftaustausch", sagt dazu Barbara Kaiser, Leiterin der Fachabteilung Wohnungslüftung im BDH.
Wohnungslüftungsanlagen erzielen durch den Luftaustausch in den jeweiligen Räumen einen Verdünnungseffekt, wodurch die spezifische Belastung an möglicherweise vorhandenen Viren im Raum je Kubikmeter sinkt.
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