BDEW zur Entwicklung der Strompreise: Staatliche Belastungen am Strompreis mehr als verdoppelt / Musterhaushalt zahlt 2009 gut 67 Euro im Monat für Strom
(Berlin) - Die staatlichen Belastungen am Strompreis für Haushalte ist erneut gestiegen und liegt inzwischen mehr als doppelt so hoch wie 1998 zu Beginn des Wettbewerbs im Strommarkt: Der Betrag für Steuern und Abgaben wuchs von gut zwölf Euro auf knapp 26 Euro im Monat. Das ermittelte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Berlin. Diese staatliche Belastung mache 2009 im Bundesdurchschnitt rund 40 (1998: 25) Prozent der Stromrechnung eines Drei-Personen-Musterhaushalts aus.
Anfang April 2009 zahlte ein Musterhaushalt durchschnittlich gut 67 Euro im Monat für Strom. Das waren etwa sieben Prozent mehr als im Vorjahr, so der Branchenverband. "Die Strompreiserhöhungen am Jahresanfang sind vor allem auf die Entwicklung der Großhandelspreise an der Strombörse zurückzuführen.
Denn viele Unternehmen beschaffen den Großteil des Stroms für Haushaltskunden ein bis zwei Jahre im Voraus", erläuterte Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Damals habe das durchschnittliche Preisniveau an der Börse deutlich höher gelegen als in den vergangenen Monaten.
"Eine Trendwende bei den Haushaltsstrompreisen könnte es ab Anfang nächsten Jahres geben. Denn die Entwicklung beim Strompreis ist keine Einbahnstraße", sagte Müller. Wenn die Großhandelspreise für Strom an der Börse weiter auf dem derzeitigen Niveau blieben, könnte dies zu niedrigeren Beschaffungspreisen für die Stromvertriebsgesellschaften und damit zu niedrigeren Strompreisen für die Haushaltskunden führen. Diese Preissenkungen könnten aber zu sehr unterschiedlichen Zeitpunkten weitergegeben werden. Dies hänge mit dem unterschiedlichen Beschaffungsverhalten der Unternehmen zusammen, so die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.
Der Kunde habe aber immer die Möglichkeit, seine Stromrechnung zu beeinflussen. "Der Kunde hat die Wahl zwischen zahlreichen Produkten und mehr als 1000 Anbietern im deutschen Strommarkt. Deshalb empfehle ich den Verbrauchern, sich zu informieren, sich beraten zu lassen und den für sie günstigsten Tarif zu wählen", erklärte Müller.
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