Pressemitteilung | (BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.

BDEW zum 1. Biogas-Monitoring-Bericht der Bundesnetzagentur: Hemmnisse bei Nutzung von Bio-Erdgas beseitigen / Wärmemarkt vollständig für Bio-Erdgas öffnen / Potenziale von Biogas und Bio-Erdgas zur Stromerzeugung nutzen

(Berlin) - "Bio-Erdgas ist nahezu CO2-neutral und eignet sich sehr gut für den Einsatz in der Wärmeversorgung, der dezentralen Stromerzeugung und als Bio-Kraftstoff. Trotz dieser Potenziale sind wir noch weit davon entfernt, die Ziele, die sich die Bundesregierung beim Ausbau der Bio-Erdgas-Mengen gesetzt hat, zu erreichen. Damit zukünftig mehr Bio-Erdgas ins Netz eingespeist wird, müssen Hindernisse abgebaut werden, die bislang die Nachfrage nach Bio-Erdgas hemmen", sagte Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) gestern (16. Juni 2011) anlässlich des erstmals von der Bundesnetzagentur vorgelegten Biogas-Monitoring-Berichts.

"Der ordnungspolitische Rahmen für die Verwendung von Bio-Erdgas muss optimiert werden, um den Markt für Bio-Erdgas erfolgreich und nachhaltig zu entwickeln", so Müller. Das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) müsse technologieoffen werden. Nach dem EEWärmeG darf Bio-Erdgas derzeit nur in Verbindung mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und mit einem Anteil von 30 Prozent an der Wärmeerzeugung als Wärmeenergie in Neubauten eingesetzt werden. Die Verwendung in Brennwertkesseln wird hingegen ausgeschlossen. "Mit diesem Gesetz wird Bio-Erdgas gegenüber anderen Energieträgern klar benachteiligt", kritisierte die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. 2Wenn das EEWärmeG auf die privaten Bestandsgebäude ausgeweitet wird, muss der Einsatz von Bio-Erdgas in hocheffizienter Heizungstechnik mit einer Beimischung von 15 Prozent als eine Lösung zugelassen werden, mit der die Verpflichtung zum Einsatz erneuerbarer Energien bei Erneuerung der Heizungsanlage oder anlässlich anderer energetischer Sanierungsmaßnahmen erfüllt werden kann", forderte Müller.

Neben der Nutzung von Bio-Erdgas im Wärmemarkt sollte auch die Verstromung von Biogas und Bio-Erdgas ausgebaut werden. Biogas und auf Erdgasqualität aufbereitetes Bio-Erdgas sind im Gegensatz zu anderen erneuerbaren Energien in der Produktion plan- und regelbar und weisen in der Bereitstellung folglich geringere Schwankungen auf als Wind- oder Solarenergie. Deshalb sind die erneuerbaren, regelbaren und gut speicherbaren Energieträger Biogas und Bio-Erdgas in Kombination mit anderen Maßnahmen gut geeignet, die fluktuierende Stromerzeugung aus Wind und Sonne auszugleichen. Bei bedarfsgerechter Einspeisung kann hocheffiziente Stromerzeugung aus Biomasse deshalb einen Beitrag zur Markt- und Netzintegration der erneuerbaren Energien leisten.

Quelle und Kontaktadresse:
BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V., Hauptgeschäftsstelle Ricarda Ballhaus, Leiterin, Redaktion Fachpresse Reinhardtstr. 32, 10117 Berlin Telefon: (030) 300199-0, Telefax: (030) 300199-3900

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