BdB Sommertagung: Themen Ausbildungsverordnung und Klimawandel im Mittelpunkt
(Berlin) - Der Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V. und der BdB-Landesverband Württemberg e.V. veranstalteten vom 03. bis 06. Juli 2019 die diesjährige Sommertagung in Schwäbisch Hall. Rund 170 Mitglieder folgten der Einladung nach Württemberg.
Neben Präsidiums- und Hauptausschusssitzungen tagten die BdB-Mitglieder aus den Landesverbänden in Fachgremiensitzungen.
Zentrale Themen der Sommertagung waren die Neugestaltung der Ausbildungsverordnung und das Thema Klimawandel und Zukunftsbäume.
Der Ausschuss Ausbildung diskutierte intensiv über die Zukunft der gärtnerischen Ausbildung. Grundlage hierfür war die im Raum stehende Novellierung der aus dem Jahre 1996 stammenden Ausbildungsverordnung für Gärtner. Das Fachgremium gab dem erweiterten Hauptausschuss die Empfehlung, die sieben Fachrichtungen des Gartenbaus auf zwei Varianten zusammen zu führen, um so eine Marschroute für weitere Gespräche vorzugeben.
Dies bedeutet, dass Schwerpunkte auf die Faktoren "Produktion" und "Dienstleistung" gelegt werden. Hierfür hob der Ausbildungsausschuss hervor, dass bestehende und funktionierende Strukturen innerhalb der Bundesländer unangetastet bleiben müssen. Zudem sollen der Tradition folgend, Schwerpunkte in den Ausbildungsinhalten gesetzt werden, sodass am Ende die Fachrichtung "Baumschule", etwa in der Berufsbezeichnung oder im Gesellenbrief festgehalten, nachgewiesen werden kann. Der BdB wird nun in den kommenden Wochen mit der Empfehlung des Fachausschusses Gespräche mit anderen grünen Verbänden und zuständigen Stellen suchen, um die eigene Positionierung mit denen der anderen abzustimmen.
Ein weiteres Thema, das immer mehr in den Fokus der Baumschulwirtschaft rücken wird, ist die Bedeutung von Bäumen im Klimawandel. Laut einer Studie der ETH Zürich kann der Klimawandel durch nichts so effektiv bekämpft werden wie durch Bäume pflanzen. Dieses habe das Potenzial, zwei Drittel der bislang von Menschen gemachten klimaschädlichen CO2-Emissionen aufzunehmen. Dabei sind auch Stadtbäume ein wichtiger Gesichtspunkt. Aufgrund des Klimawandels leiden viele gängige Baumarten immer stärker unter Hitzestress.
Klimabäume sind Bäume, die besonders an die Bedürfnisse der Stadt der Zukunft angepasst sind: Sie zeichnen sich aus durch eine hohe Trockenstresstoleranz und Hitzeresistenz, aber auch Frosthärte und insgesamt eine geringe Anfälligkeit für Schädlinge und Krankheiten. Die Baumschulen im BdB kultivieren solche Klimabäume, die sehr gut an die Herausforderungen der Zukunft angepasst sind. Dabei arbeiten die Baumschulen eng mit der Forschung zusammen, die noch längst nicht an ihrem Schlusspunkt angekommen ist. Vielmehr werden stetig neue Baumarten und Baumsorten ausprobiert und auch das forschende Netzwerk konsequent weiter ausgebaut. Dieser Aufgabe, die die Baumschulwirtschaft beim Thema Klimawandel erfüllen kann, will der BdB sich mit vollem Einsatz widmen und voranbringen.
Zum inhaltlichen Abschluss der Sommertagung kamen bei der BdB-Informations- veranstaltung "Der BdB informiert" Grußworte von Evelyn Gebhard (Mitglied des Europaparlaments) und dem Ersten Bürgermeister von Schwäbisch Hall, Peter Klink. Auch Harald Ebner MdB (Bündnis 90 / Die Grünen) sprach zu vielen Themen, die den BdB bewegen.
Einen inhaltlichen Schlenker machte dann Jan Recknagel, Geschäftsführer der Alfred Kärcher Vertriebs-GmbH, der bei seinem Fachvortrag mit dem Titel "Kärcher - mehr als nur ein Hochdruckreiniger" Einblicke in das Tätigkeitsumfeld des Unternehmens gab.
Quelle und Kontaktadresse:
Bund Deutscher Baumschulen e.V. (BdB)
Kerstin Kuchmetzki, Referentin Verbandskommunikation
Kleine Präsidentenstr. 1, 10178 Berlin
Telefon: (030) 240 86 99-0, Fax: (030) 240 86 99-31