BdB-Jugendstudie 2003: Wirtschaftsverständnis und Finanzkultur
(Berlin) - Prof. Dr. Wilhelm Bürklin, Geschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken, hat am 21. August in Berlin die Ergebnisse einer repräsentativen Studie des Bankenverbandes zum Wirtschaftsverständnis und zur Finanzkultur bei Jugendlichen vorgestellt.
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit unserer Jugendstudie zu Wirtschaftsverständnis und zur Finanzkultur führen wir zwei fast schon traditionelle Stränge von Aktivitäten des Bankenverbandes zusammen: Die demoskopische Begleitung wichtiger gesellschafts- und wirtschaftspolitischer Themen auf der einen Seite und unser Engagement für eine bessere und nachhaltige Wirtschaftsbildung in Deutschland auf der anderen Seite.
Ökonomische Grundbildung ist heute wesentliche Voraussetzung für die Teilhabe an der Gesellschaft und für berufliche Chancen und Perspektiven. Der Bankenverband widmet sich daher seit mehr als zehn Jahren dem Thema Jugend und Wirtschaft: In unserem Schul/Bank-Programm unterstützen wir Lehrer und Schüler mit Unterrichtsmaterialien zum Thema.
Das Interesse der Jugend an Wirtschaft ist nicht selbstverständlich. Ganz im Gegenteil: in den zurückliegenden Jahrzehnten reimte sich Jugend viel eher auf Ökologie als auf Ökonomie, eher auf Protest als auf Karriere und Leistungsprinzip.
Die Ergebnisse unserer Jugendstudie brechen mit diesem Bild: Die heutige Jugend ist mit Blick auf die Zukunft optimistisch, leistungsorientiert und an wirtschaftlichen Zusammenhängen interessiert. Das Generationenbild hat sich damit deutlich gewandelt: Von den postmaterialistischen Einstellungen früherer Jugendgenerationen ist wenig geblieben.
Unsere Jugendstudie ist eine aktuelle Bestandsaufnahme zum Wirtschaftsverständnis und zur Finanzkultur bei Jugendlichen Themenfelder, die bislang in der empirischen Forschung noch wenig Beachtung gefunden haben, sieht man von Studien über die Taschengeldverwendung von Jugendlichen ab.
Unsere Fragen zielen schwerpunktmäßig auf folgende Aspekte:
- Wie stark interessieren sich Jugendliche für wirtschaftliche Themen?
- Wollen sie mehr über Wirtschaft erfahren und wenn ja, von wem erwarten sie Informationen dazu?
- Gibt es Bildungsdefizite zum Thema Wirtschaft und wie stehen die Jugendlichen zu einem eigenen Schulfach Wirtschaftskunde?
- Welche Rolle spielt Geld für die Jugendlichen, wie gehen sie damit um und wie sieht ihr Sparverhalten aus?
- Wie sieht es mit der Verschuldung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus?
- Und schließlich: Welche Bankdienstleistungen nutzen Jugendliche und welche Meinung haben sie über die Banken?
Eine Reihe dieser Fragen haben wir vergleichend auch an die Gesamtbevölkerung also die Erwachsenen gestellt. Die in unserem Auftrag von ipos Mannheim erhobene Untersuchung umfasst daher zwei voneinander unabhängige Teilumfragen. Befragt wurden 750 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 24 Jahren sowie vergleichend zu ausgewählten Fragen 1007 Erwachsene ab 18 Jahren.
Doch nun zu den Ergebnissen in 6 Thesen:
1. Die heutige Jugend ist keine Protestgeneration. Ihre persönliche Zufriedenheit ist hoch, und sie ist mit Blick auf die Zukunft eher optimistisch und leistungsorientiert.
90 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind mit ihrem eigenen Leben zufrieden. Und mit 71 Prozent blicken noch deutlich mehr Jugendliche optimistisch in die Zukunft als bei den Erwachsenen (66 Prozent).
Die Jugendlichen sind sich auch des gesellschaftlichen Wohlstandes, in dem sie leben, bewusst. Die Frage, ob wir in Deutschland im Wohlstand leben, bejahen fast drei Viertel (74 Prozent) der jungen Befragten. Sie stehen damit den Erwachsenen (76 Prozent) kaum nach.
Die Jugend zeichnet sich in ihrer überwiegenden Mehrheit keineswegs durch Frustration oder Perspektivlosigkeit aus. Der Umstand, dass 98 Prozent der befragten Jugendlichen ihr Verhältnis zu ihren Eltern als gut (35 Prozent) oder als sehr gut (62 Prozent) bezeichnen, zeigt, dass eine gesellschaftliche Protest- oder Anti-Haltung, wie sie noch früheren Jugendgenerationen zugeschrieben wurde, heute kaum mehr eine Rolle spielt.
Die positive Lebenssicht der meisten Jugendlichen zeigt sich auch darin, dass beispielsweise das Ziel, im Leben etwas zu leisten und damit die Leistungsorientierung bei den Jugendlichen sogar noch etwas höher im Kurs steht als bei den Erwachsenen.
Das Bild einer keineswegs destruktiven, sondern eher aufgeschlossenen Jugend bestätigt sich auch beim Interesse für das Thema Wirtschaft:
2. Jugendliche wollen wissen, wie Wirtschaft funktioniert. Allerdings: Es gibt Bildungsdefizite. Viele Jugendliche haben schon bei grundlegenden Wirtschaftsbegriffen Schwierigkeiten, sich darunter etwas Konkretes vorzustellen.
Entgegen der verbreiteten Auffassung ist bei Jugendlichen durchaus ein Interesse an Wirtschaft vorhanden. Es ist zwar erwartungsgemäß nicht ganz so stark wie bei den Erwachsenen, aber immerhin ein Drittel der Jugendlichen (33 Prozent) zeigt sich an Wirtschaft stark(26 Prozent) oder sehr stark (7 Prozent) interessiert, und weitere 39 Prozent geben an, zumindest etwas an Wirtschaft interessiert zu sein.
Für 73 Prozent der befragten Jugendlichen ist es wichtig (60 Prozent) oder sehr wichtig (13 Prozent), Informationen über allgemeine wirtschaftliche Zusammenhänge, also darüber, wie Wirtschaft funktioniert, zu bekommen. Informationen über internationale wirtschaftliche Zusammenhänge sind immerhin noch für 64 Prozent der Befragten wichtig (52 Prozent) oder sehr wichtig (12 Prozent).
Die gewünschten Wirtschaftsinformationen erwarten die Jugendlichen in erster Linie von den Medien das sagen 75 Prozent und von der Schule dies meinen 55 Prozent aller Jugendlichen. Bei den Schülern unter den Befragten ist diese Reihenfolge umgekehrt: Hier erwarten 72 Prozent die wirtschaftlichen Kenntnisse von der Schule, danach folgen die Medien mit 67 Prozent.
Ich erwähne hier ausdrücklich die Schüler, weil wir wie eingangs erwähnt uns seit langem für eine stärkere Wirtschaftsbildung an den allgemeinbildenden Schulen einsetzen. Dass dies notwendig ist, belegen einige Beispiele aus unserer Umfrage:
- So geben zwar drei Viertel (74 Prozent) der Jugendlichen [Schüler: 64 Prozent] an, schon einmal etwas von dem wirtschaftlichen Grundprinzip Angebot und Nachfrage gehört zu haben, auf die konkrete Nachfrage kann aber nur weniger als ein Drittel (31 Prozent) [Schüler: 31 Prozent] das Prinzip richtig umschreiben.
- Von dem Begriff Soziale Marktwirtschaft haben 4 von 10 Jugendlichen (40 Prozent) [Schüler: 45 Prozent] keine bestimmte Vorstellung.
- Fast ebenso viele, nämlich 38 Prozent [Schüler: 42 Prozent] haben keine bestimmte Vorstellung dazu, was der Begriff Globalisierung bezeichnet.
- 6 von 10 Jugendlichen (59 Prozent) haben nach eigenen Angaben keine Ahnung von dem, was an der Börse geschieht.
Diese Ergebnisse sollten aber nicht zu der Auffassung verleiten, die Jugendlichen stünden den erfragten wirtschaftlichen Sachverhalten mehrheitlich ablehnend gegenüber. Insgesamt haben die Jugendlichen ein durchaus positives Wirtschaftsbild: Mit Sozialer Marktwirtschaft und Globalisierung verbinden zumindest jene Jugendlichen, die sich darunter etwas vorstellen können, überwiegend etwas Positives (78 Prozent bzw. 74 Prozent).
3. Jugendliche wollen mehr Wirtschaft in der Schule und mehr berufsorientierte Lerninhalte.
Wirtschaftliches Grundwissen wird in Zeiten zunehmender Ökonomisierung und Globalisierung zu einem immer wichtigeren Teil der Allgemeinbildung. Als wüssten die Befragten sehr genau um die Bildungsdefizite in diesem Bereich, sprechen sie sich für eine umfassendere Wirtschaftsbildung aus:
- Ob jung oder alt über drei Viertel der Befragten (78 Prozent der Erwachsenen und 76 Prozent der Jugendlichen) sind der Auffassung, dass die Vermittlung wirtschaftlicher Zusammenhänge in der Schule einen höheren Stellenwert als bisher einnehmen sollte.
- 75 Prozent der Erwachsenen und 77 Prozent der Jugendlichen [Schüler:72 Prozent] befürworten darüber hinaus die Einführung eines eigenen Schulfaches Wirtschaft.
Auch die schulische Vorbereitung zur späteren Studien- und Berufswahl wird von den Befragten bemängelt: 63 Prozent der Jugendlichen und 66 Prozent der Erwachsenen sind der Meinung, dass die Schüler in der Schule nicht ausreichend auf ihre spätere Entscheidung zu Ausbildung und Beruf vorbereitet werden.
Vor diesem Hintergrund sprechen sich auch 8 von 10 Befragten (Jugend: 84 Prozent; Erwachsene: 80 Prozent) dafür aus, dass an den Schulen deutlich mehr Wert auf berufsorientierte Inhalte gelegt wird.
Wir sehen diese Ergebnisse als eine eindrucksvolle Bestätigung unserer seit langem erhobenen Forderungen. Eine qualitativ verbesserte und umfassende Wirtschaftsbildung an unseren Schulen ist nicht zuletzt für den Wirtschaftsstandort Deutschland eine wichtige Voraussetzung, um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können.
Die politisch Verantwortlichen in Bund und Ländern sollten nun auch die Konsequenzen daraus ziehen und aus dem Diskussionsstadium nach Pisa heraustreten. Was wir jetzt dringend brauchen, sind konkrete und praktische Fortschritte. Dazu gehört im Übrigen nicht nur eine entsprechende Anpassung der Curricula, sondern auch eine deutliche Verbesserung der Lehrerausbildung zum Themenfeld Ökonomie.
Zur Finanzkultur und dem Umgang der Jugendlichen mit Geld:
4. Die Jugendlichen haben ein positives Verhältnis zu Geld. Sie kümmern sich gerne um ihre eigenen Geldangelegenheiten. Trotz eines spontaneren Kaufverhaltens als bei Erwachsenen, spielt Sparsamkeit auch bei den Jugendlichen eine wichtige Rolle.
Dass Geld für sie einen wichtigen Stellenwert einnimmt, sagen 72 Prozent der Jugendlichen; bei den Erwachsenen sind dies nur 62 Prozent. Über zwei Drittel (67 Prozent) der jungen Leute kümmern sich auch gerne um ihre eigenen Geldangelegenheiten.
Schlüsselt man diese Daten mit Blick auf unterschiedliche Finanzmentalitäten weiter auf, kristallisieren sich drei etwa gleich große Gruppen heraus:
- Etwas mehr als einem Drittel der Jugendlichen (35 Prozent) macht es regelrecht Spaß, sich um die eigenen Finanzen zu kümmern,
- ein weiteres Drittel (32 Prozent) der Jugendlichen tut das immer noch sehr gerne. Dass sie damit Spaß verbinden, trifft auf diese Jugendlichen aber nur noch eher und nicht mehr voll zu,
- und schließlich ein weiteres Drittel (33 Prozent) der Jugendlichen ist mit Blick auf die eigenen Geldangelegenheiten eher desinteressiert oder empfindet es sogar als lästig, sich darum kümmern zu müssen.
Jugendliche sind das wird kaum überraschen in ihrem Kaufverhalten etwas spontaner als Erwachsene: Sie geben zumindest häufiger als Erwachsene zu, oft Dinge zu kaufen, ohne lange darüber nachzudenken, ob man sich das überhaupt leisten kann (Jugendliche: 28 Prozent; Erwachsene: 14 Prozent).
Dennoch spielt Sparsamkeit für die Jugendlichen auch heute noch eine wichtige Rolle: Fast zwei Drittel der Jugendlichen (64 Prozent) sagen von sich, dass sie viel Wert (48 Prozent) oder sogar sehr viel Wert (16 Prozent) auf Sparsamkeit legen. Von den Erwachsenen geben das allerdings mit 72 Prozent etwas mehr Befragte an (viel Wert: 45 Prozent; sehr viel Wert: 27 Prozent).
Für diese unterschiedliche Gewichtung der Tugend Sparsamkeit spielen natürlich die ungleichen Rahmenbedingungen während der jeweiligen Sozialisationsphasen der Generationen eine Rolle. Wir haben daher auch nach der Bedeutung der Sparsamkeit im eigenen Elternhaus gefragt. Und tatsächlich: In der Rückerinnerung an ihre eigene Jugend geben die heutigen Erwachsenen deutlich häufiger an (87 Prozent), dass auf Sparsamkeit in ihrem Elternhaus Wert gelegt wurde, als dies die Jugendlichen heute von ihrem Elternhaus sagen (71 Prozent).
Trotzdem ist der Unterschied im tatsächlichen Sparverhalten keineswegs dramatisch: Jugendliche sparen fast ebenso regelmäßig (47 Prozent regelmäßig, weitere 38 Prozent ab und zu) wie die Erwachsenen und in Relation zu ihren finanziellen Möglichkeiten auch durchaus beachtliche Sparbeträge.
Weitere Ergebnissen zu den Themen Sparneigung, Sparbeträge und Sparmotive finden Sie in dem begleitenden ipos-Bericht, S. 17-18.
5. Von Überschuldung sind nur wenige betroffen aber dennoch zu viele.
Beim Thema Verschuldung (von Privatpersonen) klaffen Problemwahrnehmung durch die Befragten und Realität weit auseinander: Mit 94 Prozent der Jugendlichen und sogar 96 Prozent der Erwachsenen, glauben fast alle, dass in Deutschland viele Menschen in ernste finanzielle Schwierigkeiten geraten, weil sie mehr Schulden machen als sie zurückzahlen können. Von einem mangelnden Problembewusstsein zum Thema Verschuldung kann demnach nicht gesprochen werden.
14 Prozent der Jugendlichen/jungen Erwachsenen und 11 Prozent der Erwachsenen waren nach eigenen Angaben schon selbst einmal in einer solch schwierigen finanziellen Situation. Das sind zweifelsohne immer noch zu viele. Wo liegen die möglichen Ursachen dafür?
Von den jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 24 Jahren denn Jugendliche unter 18 Jahren sind davon nicht betroffen haben bislang 11 Prozent einen Kredit bei einer Bank oder Sparkasse in Anspruch genommen. Die Quote bei den 18- bis 20-Jährigen liegt sogar nur bei 3 Prozent.
Schon einmal einen Kredit in Anspruch genommen zu haben, bedeutet nun aber keineswegs, dass damit eine Überschuldung verbunden wäre. Nur auf rund 3 Prozent der 18- bis 24-Jährigen treffen beide Bedingungen Kredit genommen und schwierige finanzielle Lage - gleichzeitig zu.
Und selbst in diesen Fällen können auch andere Formen der Verschuldung als der klassische Bankkredit maßgebend gewesen sein. Denn 19 Prozent der Jugendlichen geben an, dass sie bereits per Ratenzahlung eingekauft und 29 Prozent sich einen größeren Geldbetrag von ihren Eltern, Verwandten oder Freunden geliehen zu haben.
Darüber hinaus wird auch immer häufiger die durch Handy-Kosten verursachte Verschuldung junger Menschen bei Telekom-Dienstleistern ein Thema. Ein weites Feld, das wir in unserer Studie aber nicht näher erfragt haben.
Meine Damen und Herren, das Problem der Überschuldung junger Erwachsener darf nicht kleingeredet werden. Es muss aber vor allem dort angegangen werden, wo es entsteht. Und das heißt insbesondere, dafür zu sorgen, dass junge Menschen möglichst frühzeitig an einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld herangeführt werden. Bereits Kinder und Jugendliche im Elternhaus, aber auch in der Schule, auf ihre Rolle als mündige und verantwortungsvolle Verbraucher vorzubereiten, darin sehen wir in der Tat eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe.
Eine Aufgabe, der wir uns auf vielfältige Weise stellen. Ich darf zum Beispiel auf unser Geldbuch hinweisen ein Werkbuch mit dem Schülern und Jugendlichen der Umgang mit Geld näher gebracht werden soll. Das Buch Sie finden es in der Pressemappe wird auch als Lizenzausgabe von der Bundeszentrale für politische Bildung verlegt und hat inzwischen große Verbreitung gefunden.
Ein wichtiger Teil der Finanzkultur von Jugendlichen stellt natürlich auch ihr Verhältnis zu den Banken dar:
6. Die Banken haben bei den Jugendlichen ein gutes Standing; Bankdienstleistungen werden auch von Jugendlichen bereits häufig genutzt und es besteht großes Interesse an Geld- und Finanzinformationen.
Dieses Ergebnis hat uns natürlich besonders gefreut: 79 Prozent der Jugendlichen haben von den Banken und Sparkasse eine gute (73 Prozent) oder sehr gute (5 Prozent) Meinung.
Und auch mit den Leistungen ihrer Bank sind die allermeisten Jugendlichen entweder zufrieden (61 Prozent) oder sogar sehr zufrieden (32 Prozent).
Banken sind in Sachen Geld für die Jugendlichen ein wichtiger Ansprechpartner:
- 82 Prozent der Jugendlichen verfügen bereits über ein Girokonto bei einer Bank oder Sparkasse, 85 Prozent über ein Sparkonto.
- Fast die Hälfte der Jugendlichen (48 Prozent) hat sich bereits ein- oder mehrmals in einer Geldangelegenheit von einer Bank oder Sparkasse beraten lassen.
- Und Jugendliche, die einen größeren Geldbetrag zur Verfügung haben, den sie anlegen wollen, würden sich an erster Stelle von ihrer Bank beraten lassen (60 Prozent). Danach erst folgen die Eltern (52 Prozent), Freunde und Bekannte (15 Prozent) und andere Familienangehörige (11 Prozent).
Die Jugendlichen haben nicht nur Interesse an Wirtschaftsinformationen, sondern auch an Informationen zum Thema Geld und Bankdienstleistungen:
- Drei Viertel der Jugendlichen halten es für wichtig (54 Prozent) oder sehr wichtig (21 Prozent), Informationen darüber zu erhalten, wie man sein Geld günstig anlegen kann.
- Informationen über allgemeine Bankdienstleistungen wie Konten, Kredite oder Ähnliches werden von über zwei Dritteln der Jugendlichen als wichtig (53 Prozent) oder sehr wichtig (16 Prozent) angesehen.
Die Banken sind in der Verantwortung, diese Informationserwartungen der Jugendlichen zu erfüllen. Denn Informationen zum Thema Geldangelegenheiten erwarten die Jugendlichen ganz überwiegend von den Banken (83 Prozent).
Meine Damen und Herren, ich möchte zum Schluss drei zentrale Ergebnisse zusammenfassen:
Erstens: Eine stärkere Wirtschaftsbildung an den Schulen ist nicht nur notwendig, sie wird von den Jugendlichen und Erwachsenden auch gewünscht und trifft mit Blick auf das Interesse der Jugendlichen an Wirtschaftsinformationen auf gute Voraussetzungen.
Zweitens: Die Unterschiede im Finanz- und Sparverhalten zwischen Jung und Alt sind nicht so gravierend, wie man vielleicht erwarten könnte. Beim Thema Umgang Jugendlicher mit Geld besteht aktuell kein Anlass zur Dramatisierung. Kinder und Jugendliche an einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld heranzuführen, bleibt allerdings eine wichtige Aufgabe, die unsere ganze Aufmerksamkeit erfordert. Die privaten Banken sind bereit, ihren Beitrag dazu zu leisten.
Drittens: Das positive Bild, das die jungen Leute von den Banken haben, sehen wir als Ansporn und Verpflichtung an, unsere Bemühungen um die jungen Bankkunden intensiv fortzusetzen und ihren Informationserwartungen und Anliegen weitmöglichst zu entsprechen.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB)
Burgstr. 28, 10178 Berlin
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