Pressemitteilung | BBU e.V. - Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz

BBU gegen die CO2-Verpressung in der dänischen Nordsee

(Bonn) - Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) lehnt die geplante Verpressung von Kohlendioxid (CO2) in der dänischen Nordsee grundlegend ab. Zur Untermauerung ihrer Ablehnung hatten die Bürgerinitiative gegen das CO2-Endlager und der BBU bereits im Sommer ihre Bedenken in Form einer schriftlichen Stellungnahme bei den zuständigen dänischen und deutschen Behörden eingereicht. Jetzt hat der BBU einen Sammeleinspruch verfasst, der von möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern unterschrieben werden sollte. Man findet den Sammeleinspruch in Form einer Unterschriftenliste, sowie einen Muster-Einspruch der Bürgerinitiative, im Internet unter www.bbu-online.de oder direkt unter
http://www.bbu-online.de/Einwendungen/Einwendungen.htm. Unterschriftenlisten können auch telefonisch unter 0228-214032 beim BBU angefordert werden.

Das dänische Umweltministerium beabsichtigt, Unternehmen die CO2-Verpressung in der dänischen Nordsee "anzubieten". Mittels Verpressung von CO2 soll die Ausbeute aus fast ausgeförderten Erdgas- und Erdöllagerstätten in der Nordsee erhöht werden. Da das Vorhaben mit erheblichen Gefahren verbunden ist, regt sich berechtigter Protest seitens der Umweltschutzbewegung.

In dem Sammeleinspruch des BBU heißt es:

1. Mit Leckage- Raten von ca. 1 Prozent jährlich ist zu rechnen. Wenn die Kavernen nicht dicht sind, führt dies zur umfassenden Versauerung der Meere mit katastrophalen Auswirkungen für das Leben im Meer.

2. Ein dauerhafter Verschluss der Bohrlöcher ist fragwürdig, weil es bis heute keinen CO2 resistenten Bohrloch-Zement gibt! Die alten Bohrungen sind mit Stahlrohren ausgekleidet, die ebenfalls durch Säuren angegriffen werden können. Leckagen wären deshalb wahrscheinlich.

3. Im Umfeld des geplanten Genehmigungsgebietes kommt es regelmäßig, teilweise mehrfach im Jahr, zu Erdbeben von bis zu 4,7 Punkten auf der Richterskala. Damit ist die Standsicherheit der Deckschichten und Bohrlöcher, insbesondere der älteren Bohrlöcher, nicht gegeben.

4. Eine detaillierte Bewertung des geologischen Untergrundes einschließlich alter Bohrlöcher, Risse und Frakturen und Angaben zum größtmöglichen Bereich, in dem sich Druckspitzen und CO2-/"sonstige" Bestandteile durch die Verpressung auswirken können, ist nicht vorhanden.

5. Der zusätzliche Schiffsverkehr für den Transport des CO2 wird erheblich sein. Bei Förderzeiträumen von 20 bis 30 Jahren und mehreren Erdöl- und Erdgasfeldern wären mehrere tausend Schiffstransporte notwendig. Mit den Folgen möglicher Unglücke beschäftigt sich der Umweltbericht nicht.

6. In dem Umweltbericht fehlen die Beschreibung des jeweils größten anzunehmenden Unfalls bei der Verpressung dieser Abfälle und die Beschreibung des jeweils größten anzunehmenden Unfalls beim Betrieb der Lagerstätten und möglicher langfristiger Folgen nach Stilllegung der Lagerstätten.

7. Die Nordsee ist die Kinderstube zahlreicher Fischarten. Wenn es zu Leckagen kommen sollte, selbst wenn diese nur sehr klein, aber über eine große Fläche verteilt wären, wäre die Fischbrut (Eier und Larven) im Plangebiet und den angrenzenden Natura 2000-Gebieten massiv gefährdet. Die Auswirkungen könnten bis ins Weltnaturerbe Wattenmeer reichen. Hierzu fehlt im Umweltbericht jegliche Bewertung.

Das umweltpolitische Engagement unterstützen!
Der BBU unterstützt die Arbeit Bürgerinitiative gegen das CO2-Endlager und ruft dazu auf, die Initiative mit Spenden zu unterstützen. Das Spendenkonto der Bürgerinitiative ist bei der VR Bank eG, Niebüll, Konto: 77 19 0 19, BLZ: 217 635 42. Weitere Informationen über die Arbeit der Bürgerinitiative gibt es im Internet unter http://www.kein-co2-endlager.de.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU) Pressestelle Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn Telefon: (0228) 214032, Telefax: (0228) 214033

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