Bayerische Ausfuhren verzeichnen deutlichen Rückgang
(München) - Die bayerischen Unternehmen verzeichneten im August 2024 einen Exportrückgang um 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf insgesamt nur noch 16,3 Milliarden Euro. Die Einfuhren gingen gegenüber dem Vorjahresmonat sogar um 8,4 Prozent auf 17,3 Milliarden Euro zurück. Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. bezeichnet die gestern vom Landesamt für Statistik veröffentlichen Zahlen als alarmierend: „Insbesondere in der ersten Jahreshälfte konnten die bayerischen Unternehmen ihre Ausfuhren gegenüber dem Vorjahreszeitraum noch leicht steigern. Im August ist diese Entwicklung jedoch rückläufig. Ein akutes Warnsignal für uns alle. Das bestätigt die Meldungen aus den Unternehmen, dass sich die Nachfrage gerade in den letzten Wochen massiv verschlechtert hat. Die voranschreitende Deindustrialisierung schlägt sich erkennbar auf unsere Exportwirtschaft nieder. Wir müssen endlich unsere Standortprobleme in den Griff bekommen. Während die geopolitische Gemengelage die Unsicherheiten auf dem Weltmarkt weiter anschürt, erledigen unsere hausgemachten Standortnachteile den Rest. Fakt ist: Hohe Arbeits- und Energiekosten, der Fach- und Arbeitskräftemangel sowie die überbordende Bürokratie erschweren den Unternehmen zunehmend das Geschäft“, mahnt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Hinsichtlich der einzelnen Exportmärkte zeichnet sich ein teils dramatisches Bild ab. „Der Export ins nichteuropäische Ausland ging im August überdurchschnittlich zurück. Sowohl bei den Ausfuhren nach Australien-Ozeanien, Asien und Afrika wie auch nach Amerika gab es im August einen zweistelligen prozentualen Rückgang. Die Ausfuhren nach China sanken um satte 27,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf nur noch rund eine Milliarde Euro. Die Ausfuhren in die EU-Länder sanken um 1,2 Prozent. Die wichtigsten Absatzmärkte im August waren die Vereinigten Staaten, Österreich und die Volksrepublik China“, so Brossardt.
Auch bei den wichtigsten Exportgütern zeichneten sich vielfach deutliche Rückgänge ab. „Die Exporte von Maschinen sanken im August um ganze 10,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Auch bei Pkws und Geräten zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung verzeichnen wir Rückgänge von 5,2 Prozent und 13,8 Prozent. Die Struktur- und Konjunkturkrise ist in der für uns so bedeutenden bayerischen Exportwirtschaft angekommen. Die Politik muss nun endlich handeln: Nur so können wir unseren Standort auch zukünftig erhalten“, sagte Brossardt abschließend.
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