Bauwirtschaft unzufrieden mit Baunachfrage
(Schwerin) - Trotz gestiegener Umsatzzahlen gibt es am Bau noch reichlich Skepsis. Grund dafür sind fehlende Aufträge. Zwar konnte fast den ganzen Winter gearbeitet werden, jedoch fehlen Anschlussaufträge. Von Januar bis April blieb der Auftragseingang erneut deutlich unter dem ohnehin niedrigen Wert von 2006. Das teilten heute (22. Juni 2007) in Schwerin der Bauindustrieverband und der Baugewerbeverband Mecklenburg-Vorpommern bei der Vorstellung der aktuellen Konjunkturdaten mit.
Auftragseingang (Betriebe >20 Beschäftigte)
Nach den ersten vier Monaten bleibt bei den Betrieben des Bauhauptgewerbes mit mehr als 20 Beschäftigten eine Auftragslücke von 19,4 Mio. Euro gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Konnten die Betriebe 2006 bis April noch 310,7 Mio. Euro Auftragseingänge melden, waren es in diesem Jahr zum gleichen Zeitpunkt nur 291,3 Mio. Euro. Damit bleibt der Auftragseingang um 6,2 Prozent unter dem Wert von 2006. Insgesamt fällt Mecklenburg-Vorpommern damit bei der Baunachfrage im Deutschlandvergleich deutlich ab. Die alten und die neuen Bundesländer können im Durchschnitt jeweils auf einen Zuwachs bei Aufträgen von etwa 12 Prozent verweisen.
Erfreulich ist jedoch, dass der Auftragseingang in Mecklenburg-Vorpommern für den Monat April mit 96,5 Mio. Euro etwas höher liegt als im April 2006, wo nur 90,9 Mio. Euro gemeldet wurden. Insbesondere der öffentliche Bau regt gegenwärtig die Baunachfrage an. Die Unternehmen melden für diesen Baubereich allein im April ein Auftragsplus von 20 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahresmonat. Auch der Wirtschaftsbau legte gegenüber April 2006 um 2 Mio. Euro zu. Dagegen verschlechtert sich die Nachfrage aus dem Wohnungsbau immer weiter. Allein im April blieb der Auftragseingang um 16,4 Mio. Euro unter dem Wert aus dem April 2006.
Umsatz
Die Umsätze blieben auch im April über dem Ergebnis aus dem Vorjahr. Nach vier Monaten beträgt der Umsatzzuwachs 175,9 Mio. Euro. Allein im April blieb die Bauleistung um 22 Mio. Euro über dem Vorjahreswert.
Die Umsatzsteigerung geht vor allem auf das gute Bauwetter zurück. Seit Jahresbeginn gab es so gut wie keine witterungsbedingten Störungen. Beteiligt am Umsatzplus sind folglich alle Bausparten.
Beschäftigung
Die Beschäftigung im Bauhauptgewerbe ist in etwa auf dem Vorjahresniveau. Für April wurden 17.456 Beschäftigte erfasst. Im Vorjahr waren es 17.419.
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