Bauwirtschaft schlägt Alarm - gute Halbjahresbilanz wird leichtfertig verspielt
(Schwerin) - Die guten Halbjahreszahlen der Bauwirtschaft setzen sich im Juli nicht so fort wie es notwendig wäre, um den Investitionsstau in Mecklenburg-Vorpommern abzubauen.
"Leider greifen die Investitionsankündigungen der Öffentlichen Auftraggeber ins Leere, weil in der besten Bauzeit 34 Prozent weniger Aufträge ausgelöst wurden als vor Jahresfrist", dies sagte der Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes Mecklenburg-Vorpommern e.V., Dipl.-Ing. (FH) Jörg Schnell, anlässlich der Vorstellung der monatlichen Eckdaten des Baugewerbes für Mecklenburg-Vorpommern per 31.07.2019, die vom Statistischen Amt M-V und dem Statistischen Bundesamt herausgegeben wurden.
Umsatz
Die Umsatzsteigerung der Branche betrug im Zeitraum Januar bis Juli 2019 zwar 25,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, sie geht aber seit Monaten kontinuierlich zurück.
"Diese Zahlen belegen statistisch was unsere Unternehmen seit geraumer Zeit beklagen, nämlich dass wir nur geringe Auftragszuwächse haben und das Polster, welches zu Beginn des Jahres vorhanden war, abschmilzt. Es kann nicht sein, dass Firmen, nur weil Baugenehmigungen und Planungen nicht kontinuierlich bearbeitet werden, Kurzarbeit anmelden müssen. Hier muss endlich die Politik einschreiten und Genehmigungsverfahren vereinfachen und Vorratsplanungen in Auftrag geben. Bekundungen, dass das Geld vorhanden sei, helfen unserer Branche nicht, wenn daraus letztlich keine Aufträge entstehen", sagte Schnell weiter.
Auftragseingang
Die Auftragseingänge gingen im Juli im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 8 Prozent zurück. Erschreckend ist, dass der Öffentliche Bau allein 34,1 Prozent weniger Aufträge ausgelöst hat. Die Branche fragt sich, wer dafür verantwortlich ist, so mit öffentlichen Mitteln umzugehen. Wenn entsprechend der Bekundungen der Politik genügend öffentliche Investitionsmittel vorhanden sind, kann es nicht hingenommen werden, dass diese nicht in Aufträge umgesetzt werden. Hier muss dringend Abhilfe geschaffen werden, um den Investitionsstau abzubauen - andernfalls vergrößert er sich weiter.
Beschäftigung
Die Beschäftigung ist weiterhin stabil - die Baubranche setzt hier auf die Ankündigungen der Politik.
Alle Angaben beziehen sich auf Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten.
Quelle: Statistisches Bundesamt, Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern
Quelle und Kontaktadresse:
Bauverband Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Dipl.-Ing. (FH) Jörg Schnell, Hauptgeschäftsführer
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