Bautätigkeit im Osten nimmt im 1. Halbjahr 2022 real ab
(Potsdam) - Im ersten Halbjahr 2022 war der Auftragseingang des ostdeutschen Bauhauptgewerbes nominal höher als vor einem Jahr. Gleiches gilt für den Umsatz. "Dieses auf den ersten Blick durchaus positive Ergebnis darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass wegen der enormen Preissteigerungen rund um das Baugeschehen gegenwärtig sehr viel kostenintensiver gebaut wird", erklärte Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost e. V. (BIVO) nach Bekanntgabe der Juniergebnisse im Bauhauptgewerbe für Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten durch das Statistische Bundesamt.
Auftragseingang: Wirtschaftsbau wächst nominal am stärksten
Das Gesamtauftragsvolumen des ostdeutschen Bauhauptgewerbes betrug im 1. Halbjahr 2022 knapp 10,3 Mrd. Euro und übertraf damit den Vergleichswert des Vorjahres um 16,5 Prozent. Das höchste Wachstum wies dabei der Wirtschaftsbau auf. In diesem Segment erreichten die Aufträge einen Wert von 4,5 Mrd. Euro. Gegenüber 2021 war das ein Plus von 19,0 Prozent. Im Wohnungsbau belief sich der Auftragseingang auf 2,1 Mrd. Euro und war damit um 18,1 Prozent höher als im Jahr zuvor. Im Öffentlichen Bau stiegen die Bestellungen in Relation zu 2021 um 12,9 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro an. "Auf Grund externer Schocks, etwa dem enormen Preisauftrieb bei Baustoffen, erwarten wir im zweiten Halbjahr real keine Zunahme der Nachfrage, was sich bereits jetzt in einem deutlichen Rückgang bei den erteilten Baugenehmigungen in allen Segmenten bemerkbar macht", merkte Momberg mit Blick auf die zweite Jahreshälfte an.
Umsatz: Vorjahresergebnis wird nominal überschritten
Das Bauhauptgewerbe in Ostdeutschland erzielte von Januar bis Juni 2022 Umsatzerlöse in Höhe von insgesamt rd. 9,5 Mrd. Euro. Das entsprach im Vorjahresvergleich einem nominalen Zuwachs um 13,0 Prozent. Am stärksten wuchs der Wohnungsbau. Mit einem Umsatzaufkommen von 2,4 Mrd. Euro verzeichnete er ein um 24,3 Prozent besseres Ergebnis als 2021. Im Öffentlichen Bau erreichten die Umsätze 3,2 Mrd. Euro und übertrafen damit die des Vorjahres um 9,9 Prozent. Im Wirtschaftsbau erhöhten sich die Erlöse um 9,3 Prozent auf 3,9 Mrd. Euro. "Den Angaben des Statistischen Bundesamtes liegen nominale Preise zugrunde, so dass sich unter Berücksichtigung der im Gefolge der Materialkostenexplosion um rund 18 Prozent gestiegenen Baupreise das Umsatzvolumen im Vorjahresvergleich real, also preisbereinigt verringert hat, mit anderen Worten, es wird gegenwärtig nicht mehr, sondern nur teurer gebaut", ordnete Momberg die Ergebnisse ein.
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