Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB)

Baunachfrage und Produktion mit Einbußen

(Berlin) - Die Geschäftslage bleibt für eine Vielzahl von Baubetrieben schwierig. Allgemein hat sich die Lage weiter eingetrübt. Davon betroffen sind auch Betriebe, die im gewerblichen Bau und im sonstigen Tiefbau tätig sind und bisher über eine weitgehend befriedigende Geschäftslage berichteten. Dennoch wird die Lage in diesen beiden Bereichen von den westdeutschen Betrieben weiterhin am günstigsten bewertet. Das ergab die monatliche Umfrage des Zentralverband des Deutschen Baugewerbes unter seinen Mitgliedsbetrieben für den Monat Oktober 2001.

Die Ordertätigkeit tendiert generell schwächer. Besonders auffällig sind die rückläufigen Auftragseingänge für die westdeutschen Betriebe im gewerblichen Bau, im öffentlichen Hochbau und im Straßenbau. Für das ostdeutsche Bauhauptgewerbe ging die Baunachfrage für die Leistungen im Hochbau stärker als für die im Tiefbau zurück.

Die Bautätigkeit blieb für die westdeutschen Tiefbaubetriebe weitgehend so groß wie im Vormonat. Dagegen meldeten Betriebe im gewerblichen Bau und im öffentlichen Hochbau eine schwächere Produktionsleistung. In Ostdeutschland war vor allem in den Hochbaubereichen eine geringere Bautätigkeit festzustellen. Daher konnte es nicht ausbleiben, dass einige Betriebe ihre Belegschaft reduzieren mussten.

Die Auftragsbestände lagen im sonstigen Tiefbau mit einer durchschnittlichen Reichweite von 2,5 Monaten im Osten und mit 1,8 Monaten im Westen vergleichsweise günstig. Im Hochbau schmolz der Auftragsbestand im Westen auf 1,7 Monate und im ostdeutschen Bauhauptgewerbe auf 1,3 Monate ab. Für den Straßenbau verzeichneten die westdeutschen Baubetriebe nochmals eine durchschnittliche Reichweite von 1,7 Monaten. Für die ostdeutschen Tiefbaubetriebe reduzierte sich die durchschnittliche Reichweite von 1,9 auf 1,5 Monate dagegen deutlich.

Die Meldungen der westdeutschen Betriebe enthielten wieder in größerem Umfang Angaben über rückläufige Baupreise. Insbesondere für Tiefbauleistungen häuften sich derartige Informationen. Auch in den neuen Ländern wird stärker im Tiefbau als im Hochbau über ein nachgebendes Preisniveau berichtet. Überwiegend konnten die Betriebe jedoch wieder Preise realisieren, die denen des Vormonats entsprachen.

In allen Regionen melden die Betriebe des Bauhauptgewerbes vorrangig Behinderungen der Bautätigkeit durch Finanzierungsschwierigkeiten, die entscheidend durch schleppende Zahlungen der Auftraggeber verursacht sind. Dementsprechend nehmen gerichtliche Auseinandersetzungen mit zahlungsunwilligen Bauherren zu. Der Wettbewerb wird zunehmend durch Anbieter, die gewerbe- bzw. tarifrechtliche Bestimmungen unterlaufen, indem sie ihre Unternehmung als Bauservice offerieren, verzerrt.

Die Auslastung der Geräte liegt weiterhin im Tiefbaubereich leicht höher als im Hochbau. Während für die ostdeutschen Tiefbaubetriebe eine durchschnittliche Auslastung von 58 % und für die westdeutschen Tiefbaubetriebe von 61 % ermittelt wurde, lagen die Auslastungsgrade in den ostdeutschen Betrieben für den Hochbau bei 55 % und für die westdeutschen Betriebe bei nur 51 %. Investitionen bleiben auf das Notwendige beschränkt. Dies sind in erster Linie Ersatzbeschaffungen und die Umsetzung von Rationalisierungsmaßnahmen.

Die Betriebe des Bauhauptgewerbes erwarten vor allem hinsichtlich der weiteren Auftrags- und Preisentwicklung in den nächsten drei Monaten eine ungünstigere Situation. Diese pessimistischen Erwartungen werden gleichermaßen von den Betrieben des westdeutschen wie des ostdeutschen Bauhauptgewerbes geäußert. Insofern kann es nicht verwundern, dass positive Erwartungen an die Geschäftsentwicklung ausbleiben.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) Kronenstr. 55-58 10117 Berlin Telefon: 030/203140 Telefax: 030/20314419

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