Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB)

Baunachfrage im Westen stabiler als im Osten

(Berlin) - Im Monat Februar zeigten Einschätzungen der Bauunternehmen zur aktuellen Geschäftslage in West und Ost keine Tendenz zum Positiven. Die als unbefriedigend empfundene Situation besteht in den meisten Unternehmen fort. Nur wenige Unternehmen bewerteten im Wohnungsbau und im sonstigen Tiefbau ihre augenblickliche Geschäftslage als befriedigend (saisonüblich). Das ergab die monatliche Umfrage des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB) unter seinen Mitgliedsbetrieben.

Zumindest im westdeutschen Bauhauptgewerbe hielt sich die Baunachfrage weitgehend auf dem Vormonatsniveau. Die Meldungen über eine rückläufige Ordertätigkeit waren in allen Bausparten geringer als im Vormonat. In Ostdeutschland verfestigte sich die Nachfrageschwäche vor allem in den Tiefbaubereichen.

Die Bautätigkeit entsprach in den meisten westdeutschen Unternehmen dem Vormonatsvolumen. In Ostdeutschland wurde von vielen Unternehmen dagegen die Bautätigkeit gegenüber dem Vormonat als schwächer bewertet. Unter der schwachen Baunachfrage und in Verbindung mit Zahlungsverzögerungen oder gar Zahlungsausfällen leidet die Bonitätsbewertung der Baubetriebe durch die Banken. Deren Engagement bei der Überwindung von Finanzierungsschwierigkeiten in den Bauunternehmen war schwach. Schwierigkeiten bei der erforderlichen Vorfinanzierung der Bautätigkeit waren die Folge und führten zu Störungen bei der Produktionsdurchführung. Auch Unternehmen im süddeutschen Raum meldeten Behinderungen der Bautätigkeit durch eine geringe Baunachfrage. Ostdeutsche Baubetriebe mussten häufiger aufgrund von Auftragsmangel ihre Belegschaft reduzieren.

Die Auftragsbestände im Bauhauptgewerbe konnten nicht aufgebaut werden. Deutschlandweit verringerte sich die durchschnittliche Reichweite der Auftragsbestände im Straßenbau (West auf 1,4, Ost auf 0,8 Monate). Für den Hochbau in Westdeutschland nahm dieser Wert binnen Monatsfrist von 1,9 auf 1,8 Monate ab und im sonstigen Tiefbau Ostdeutschlands ging die Reichweite von 1,0 auf 0,8 Monate zurück.

Die Auslastung der Geräte konnte auch im Februar auf kein günstigeres Niveau erhöht werden. Für das westdeutsche Bauhauptgewerbe war nur im Hochbau mit 55 % eine geringe Verbesserung zu verzeichnen. Im Tiefbau trat demgegenüber eine leichte Verringerung der Geräteauslastung auf 50 % ein. Im ostdeutschen Bauhauptgewerbe ging die ohnehin schon schwache Auslastung im Hochbau auf nur noch 35 % zurück, und im Tiefbau blieb die Geräteauslastung mit 30 % am schwächsten. Eine Investitionsneigung war angesichts dieser Werte kaum vorhanden. So wurden nur dringende Ersatz- oder chancenreiche Rationalisierungsinvestitionen getätigt.

Die Baupreise blieben weiter unter Druck. Vor allem in Ostdeutschland wurde Niedrigstangeboten, die von Nichtfachbetrieben unterbreitet wurden bzw. durch Nutzung von Lohnzuschüssen oder Schwarzarbeit zustande kamen, der Zuschlag erteilt.

Die Erwartungen an die Entwicklung in den nächsten drei Monaten sind im westdeutschen Bauhauptgewerbe verhalten. Die ostdeutschen Betriebe sehen keine positiven Veränderungen hinsichtlich der Geschäfts-, Auftrags- und Preisentwicklung in diesem Zeitraum.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) Kronenstr. 55-58 10117 Berlin Telefon: 030/203140 Telefax: 030/20314419

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