Baumarkt bietet auch einheimischen Bauarbeitern Beschäftigungsmöglichkeiten
(Hannover) - Der Baumarkt in der Bundesrepublik Deutschland bietet ungeachtet vorhandener Konjunktur- und Strukturprobleme auch einheimischen Bauarbeitern Beschäftigungsmöglichkeiten. Prof. Michael Sommer, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Bauindustrie für Niedersachsen, widerspricht mit dieser Aussage dem in letzter Zeit häufig öffentlich gegenüber Bauindustrieunternehmen erhobenen Vorwurf, bei der Übernahme von Bauaufträgen eher ausländische Subunternehmen mit deren Beschäftigten bzw. über die Beanspruchung der Kontingente Werkvertragnehmer aus den MOE-Staaten zu beschäftigen, als Einstellungen über den örtlichen Arbeitsmarkt vorzunehmen.
Tatsache ist demgegenüber, dass seit geraumer Zeit Mitgliedsunternehmen des Verbandes der Bauindustrie für Niedersachsen unter Einschaltung der Arbeitsverwaltung versucht haben, freie Arbeitsplätze zu besetzen. Die Arbeitsverwaltung sei jedoch nicht in der Lage, so Sommer, entsprechende qualifizierte Bewerber für diese Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen. Auch über entsprechende Annoncen in niedersächsischen Tageszeitungen waren die Arbeitsplätze nicht zu besetzen. Es handelt sich zum Beispiel um Arbeitsstellen für Pflasterer, Baumaschinisten, Gleisbauer, Rohrleger sowie Werkpoliere / Vorarbeiter. Sommer weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es sich hierbei nicht um befristete, sondern um unbefristete Arbeitsverhältnisse handelt, wobei im übrigen gute Aufstiegsmöglichkeiten in den Unternehmen für qualifizierte Arbeitnehmer bestehen.
Eine Überprüfung der in der amtlichen Statistik der Arbeitsverwaltung geführten Arbeitslosen aus Bauberufen hat im Zusammenwirken mit dem Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen im Ergebnis dazu geführt, dass von den Ende Oktober 1999 registrierten knapp 18.000 Arbeitslosen im Bereich des LAA über 60 Prozent über keinen Berufsabschluss verfügen. Darüber hinaus von der Statistik Arbeitnehmer erfasst sind, die entweder altersbedingt oder durch individuelle Behinderungen Oberhaupt nicht in den Arbeitsprozess der Bauwirtschaft eingegliedert werden können. Dies führt aber dazu, so Sommer, dass sich die Unternehmen im Rahmen ihrer Personaldisposition nicht ausschließlich am deutschen Arbeitsmarkt orientieren können.
Diese Situation lässt sich nach Meinung Sommers nur verändern, wenn einerseits die gegebenen Qualifizierungsmöglichkeiten in den Bauberufen, die zu anerkannten Berufsabschlüssen führen und die im übrigen durch die Arbeitsverwaltung finanziert werden, forciert und andererseits im Zusammenwirken zwischen den örtlichen Arbeitsämtern und der Wirtschaft geeignete Maßnahmen ergriffen werden, arbeitsfähige Arbeitslose zu einer Arbeitsaufnahme bei vorhandenen Angeboten in die Unternehmen einzubinden.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Bauindustrie Niedersachsen e.V.