Baukonjunkturelle Talfahrt in Sachsen-Anhalt gebremst / Nachfrage nach Bauleistungen im ersten Halbjahr 2006 leicht gestiegen / Bautätigkeit im ersten Halbjahr 2006 nur knapp unter Vorjahresniveau
(Leipzig) - Die baukonjunkturelle Talfahrt kam im ersten Halbjahr 2006 zu einem vorläufigen Stillstand. Mit diesen Worten kommentierte Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Sachsen/Sachsen-Anhalt e. V. nach Bekanntgabe der entsprechenden Daten durch das Statistische Bundesamt die gegenwärtige Lage im Bauhauptgewerbe von Sachsen-Anhalt.
Im ersten Halbjahr 2006 lag die Nachfrage nach Bauleistungen erstmalig seit Jahren über der des Vergleichszeitraums des Vorjahres. Das Auftragsvolumen der Betriebe des Bauhauptgewerbes in Sachsen-Anhalt bewegte sich mit 850 Mio. Euro insgesamt um 0,9 Prozent über dem der ersten sechs Monate des Jahres 2005. Allerdings beschränkte sich der Zuwachs auf den Wirtschaftsbau, der um 16,5 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2005 zulegte, während Wohnungsbau (-6,4 Prozent) und Öffentlicher Bau ( 10,6 Prozent) rückläufig blieben.
In Bezug auf die Bautätigkeit erkennt der Bauindustrieverband Sachsen/Sachsen-Anhalt e. V. gewisse Anzeichen dafür, dass sich zumindest die in den letzten Jahren dominierende stark negative Entwicklung abgeschwächt hat. Der Umsatz des Bauhauptgewerbes lag im ersten Halbjahr 2006 bei ca. 1,1 Mrd. Euro und damit nur noch um 1,0 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. Die konjunkturelle Erholung steht bisher allerdings auf schwachen Füßen, da analog zur Nachfrageentwicklung lediglich im Wirtschaftsbau eine deutliche Umsatzsteigerung gegenüber dem ersten Halbjahr 2005 zu beobachten war, wohingegen Wohnungsbau (-1,5 Prozent) und Öffentlicher Bau (-9,8 Prozent) die Vorjahresergebnisse mehr oder weniger deutlich verfehlten.
Wachstumsimpulse aus nur einer Bausparte sind nicht ausreichend, um von einer Entspannung auf dem Baumarkt zu sprechen relativierte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes dementsprechend die vorgenannten Ergebnisse.
Im Juni 2006 beschäftigte das Bauhauptgewerbe Sachsen-Anhalts 29.775 Beschäftigte. Das waren über 3.000 Arbeitnehmer mehr als am Beginn des Jahres, aber rund 6,3 Prozent weniger als am Halbjahresende 2005. Die Zahl der Arbeitslosen mit Bauberufen hat sich seit Jahresbeginn stetig verringert und lag im Juni 2006 bei 15.043 Betroffenen. Die Arbeitslosenquote im Bauhauptgewerbe des Landes liegt gegenwärtig bei rund 34 Prozent und bleibt damit im Vergleich mit anderen Wirtschaftszweigen ausgesprochen hoch. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt hat sich damit saisonal bestenfalls leicht entspannt, so dass wir keine Entwarnung geben können bemerkte Dr. Momberg dazu abschließend.
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