Baukonjunktur – Hochbau bei Umsatz und Auftragseingang im Minus
(Schwerin) - „Eine Trendwende im Baugewerbe lässt weiter auf sich warten. Insbesondere die Bauunternehmen des Hochbaus meldeten im Vergleich zum September des Vorjahres ein Minus von 50,3 Prozent beim baugewerblichen Umsatz. Der Auftragseingang ist im September mit 19,9 Prozent positiv, aber mit einem Minus von 4,9 Prozent in den ersten neun Monaten insgesamt weiter negativ“, erklärt Dr. Jörn Christoph Jansen, Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V., anlässlich der Vorstellung der monatlichen Eckdaten des Baugewerbes für Mecklenburg-Vorpommern per 30.09.2024, die vom Statistischen Amt M-V und dem Statistischen Bundesamt herausgegeben wurden.
„Mecklenburg-Vorpommern verzeichnete ein Plus von 11,9 Prozent beim realen Auftragseingang von Januar bis September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Umsatz liegt mit preisbereinigten 0,3 Prozent nur leicht im Plus, aber die Arbeitsstunden gehen mit einem Minus von 2,2 Prozent bereits den 13. Monat in Folge zurück“, so Dr. Jansen weiten.
Die ersten neun Monate des Jahres bieten Licht und Schatten für die Baukonjunktur in Mecklenburg-Vorpommern. Gerade im Hoch- und Wohnungsbau bleiben die Umsätze nach wie vor aus. Von einer Trendumkehr ist die Branche weit entfernt. Die Baugenehmigungen in 1.000 cbm für Wohn- und Nichtwohngebäude liegen im September bei einem Minus von 40 % gegenüber dem Vorjahresmonat.
Umsatz
Der Gesamtumsatz lag im September bei einem Minus von 26,8 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Insbesondere der Wohnungsbau mit -63,3 %, der Hochbau mit -50,3 % und nun auch der Wirtschaftsbau mit -6,5 % tragen zu diesem negativen Ergebnis bei. Der Tiefbau und der Öffentliche Bau mit je +2,8 % bleiben hingegen weiterhin leicht positiv.
„Mit einem Minus von 22,6 Prozent liegt der Umsatz im Wohnungsbau in den ersten neun Monaten noch mal unter dem Niveau des schwachen Vorjahres. Deutlich zeigt sich die Krise an den Neubaugenehmigungen. Im Monat September wurden in M-V gerade einmal 40 Ein- und auch nur vier Zweifamilienhäuser genehmigt. Das sind rund 67 bzw. 83 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum“, so Hauptgeschäftsführer Dr. Jansen.
Auftragseingänge
Der Auftragseingang zum Herbstanfang mit einem Plus von 32,2 % im Vergleich zum Vorjahresmonat positiv. Grund hierfür ist der Tiefbau mit +40,5 %, der Wohnungsbau mit +53,7 %, aber vor allem der Straßenbau mit +138,2 %. Der Wirtschaftsbau trübt sich mit +4,1 % hingegen ein.
„Der Hochbau befindet sich in den ersten neun Monaten im Orderminus. Der Wohnungsbau hatte mit dem September des Vorjahres den schwächsten Monat als Referenzwert. Der Tief- und vor allem der Straßenbau lassen Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zu anderen Bundesländern aktuell besser dastehen. Das ist eine Momentaufnahme, denn beide Bausparten haben im Winter ihre schwächsten Monate. Von einer Trendumkehr kann noch keine Rede sein“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes Dr. Jansen.
Beschäftigung
„Die Beschäftigung ist zwar im September mit einem Minus von 0,5 Prozent gesunken, aber in den ersten neun Monaten leicht um 0,2 Prozent gestiegen. Die Zahlen verdeutlichen, dass die Bauwirtschaft weiterhin ein stabiler Arbeitgeber ist“, schließt Dr. Jansen.
Quelle und Kontaktadresse:
Bauverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. - Hauptgeschäftsstelle, Werderstr. 1, 19055 Schwerin, Telefon: 0385 7418-0, Fax: 0385 710778