Baukonjunktur: Hoch- und Wohnungsbau erholen sich nicht
(Schwerin) - Die ersten fünf Monate 2024 zeigen einen Aufschwung der Baukonjunktur in Mecklenburg-Vorpommern, aber im Hoch- und Wohnungsbau bleiben die Umsätze nach wie vor aus. Von einer Trendumkehr ist die Branche weit entfernt. Die Baugenehmigungen in 1.000 cbm sind mit einem Minus von 29,0 Prozent weiter auf Talfahrt.
"Mecklenburg-Vorpommern verzeichnete ein Plus von 13,1 Prozent beim realen Auftragseingang in den ersten fünf Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Umsatz liegt mit preisbereinigten 10,4 Prozent im Plus, aber die Arbeitsstunden gehen mit einem Minus von 2,5 Prozent aufgrund zahlreicher Feiertage im Mai deutlich zurück. Die Baukonjunktur Mecklenburg-Vorpommerns profitiert von Ordereingängen im Tief- und vor allem im Straßenbau. Der Hoch- und Wohnungsbau profitiert hingegen weiterhin nicht und verzeichnet ein Orderminus", erklärt Dr. Jörn-Christoph Jansen, Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V., anlässlich der Vorstellung der monatlichen Eckdaten des Baugewerbes für Mecklenburg-Vorpommern per 31.05.2024, die vom Statistischen Amt M-V und dem Statistischen Bundesamt herausgegeben wurden.
Umsatz
Der Gesamtumsatz lag im Mai bei einem Plus von 23,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Insbesondere der Tiefbau mit +48,2 Prozent, der Wirtschaftsbau mit +46,6 Prozent und der Öffentliche Bau mit immerhin noch +22,9 Prozent tragen zu diesem positiven Ergebnis im Mai 2024 bei. Der Umsatz im Hochbau mit -13,8 Prozent und vor allem im Wohnungsbau mit -18,3 Prozent bleiben hingegen negativ.
"Die Talsohle im Wohnungsbau ist noch lange nicht durchschritten. Mit einem Minus von 5,0 Prozent liegt der Umsatz im Wohnungsbau in den ersten fünf Monaten noch unter dem Niveau des schwachen Vorjahres. Deutlich zeigt sich die Krise an den Baugenehmigungen. Von Januar bis Mai wurden über 35 Prozent weniger Wohngebäude genehmigt. Das zeigt, wie wenig in nächster Zeit gebaut werden wird", so Hauptgeschäftsführer Dr. Jansen.
Auftragseingänge
Die Auftragseingänge liegen nominal bei 15,0 Prozent und preisbereinigt bei 13,1 Prozent über dem Vorjahresniveau. Grund hierfür ist vor allem der Tiefbau mit +94,3 Prozent, der Öffentliche Bau mit 77,5 Prozent und der Wirtschaftsbau mit 32,4 Prozent. Demgegenüber bleibt der Wohnungsbau mit nur +5,6 Prozent und vor allem der Hochbau mit sogar -8,6 Prozent weit zurück.
"Saisonbedingt stehen der Tiefbau und vor allem der Straßenbau positiv dar. Ob die öffentlichen Investitionen tatsächlich so anhalten, darf angesichts der Haushaltslagen in Kommunen, Land und Bund skeptisch betrachtet werden. Auch für diese Sparten kann noch keine Entwarnung gegeben werden, schließlich ist dies überwiegend auf Basiseffekte zurückzuführen, d. h. die aktuellen positiven Veränderungsraten beruhen auf negativen Ergebnissen im Vorjahresmonat", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes Dr. Jansen.
Beschäftigung
"Die Beschäftigung wächst in den ersten fünf Monaten leicht um 0,5 Prozent und im Mai sogar um 0,9 Prozent. Die Zahlen verdeutlichen, dass die Bauwirtschaft ein zuverlässiger Arbeitgeber bleibt", schließt Dr. Jansen.
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