Baukonjunktur - Auftragsminus in allen Bauarten im Herbst
(Schwerin) - dem Herbstanfang hat sich die Situation der Baubranche in Mecklenburg-Vorpommern weiter verschärft. "Nach drei Quartalen Baukonjunktur 2023 müssen wir feststellen, dass die Bauwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern tief in der Krise steckt. Dabei erleben wir ein gespaltenes Bild. Während die Umsatzzahlen aufgrund zahlreicher Fertigstellungen zum Herbstanfang noch positiv aussehen, erreicht das Auftragsminus nunmehr alle Bauarten mit voller Wucht - nicht mehr nur den Wohnungsbau", erklärt Dr. Jörn-Christoph Jansen, Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V., anlässlich der Vorstellung der monatlichen Eckdaten des Baugewerbes für Mecklenburg-Vorpommern per 30.09.2023, die vom Statistischen Amt M-V und dem Statistischen Bundesamt herausgegeben wurden.
"Minus 30,8 Prozent bei Baugenehmigungen für Wohn- und Nichtwohngebäude im Zeitraum Januar bis September im Vergleich zum Vorjahr sind ein deutliches Zeichen. Unsere Mitgliedsunternehmen machen sich Sorgen um die Zukunft, manche schon um die Existenz. Unsere Forderung an die Landespolitik, einen Wohnungsbaugipfel M-V zu initiieren und baupolitische Impulse zu setzen, wurde bisher nicht erhört", so Dr. Jörn-Christoph Jansen.
"Die Umsätze in der Bauwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern liegen ohne Berücksichtigung der Preiserhöhungen (nominal) mit 13,2 Prozent im Plus. Preisbereinigt (real) liegt das Plus immerhin noch bei 3,8 Prozent von Januar bis September 2023 im Vergleich zum schwachen Vorjahr 2022. Der Blick auf den Auftragseingang, der nominal noch bei einem Plus von 3,2 Prozent liegt, beträgt real Minus 6,0 Prozent. Die nun anstehenden Wintermonate lassen einen Einbruch bei Umsatz- und Auftragszahlen befürchten. Die Sorge vor Personalabbau wird real", so Dr. Jörn-Christoph Jansen weiter.
Umsatz
Der Gesamtumsatz im September lag bei einem nominalen Plus von 36,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die ersten neun Monate sind zwar mit +13,2 Prozent nominal positiv, aber tatsächlich preisbereinigt macht das nur ein Plus von 3,8 Prozent aus.
"Im Wohnungsbau wurden - wie jedes Jahr - im September zahlreiche Projekte fertiggestellt. Ein nominales Umsatzplus von 109,2 Prozent belegt dies. Der Wirtschaftsbau mit 8,7 Prozent und der Öffentlich Bau mit 11,0 Prozent sorgen für das nominale Umsatzplus im September", so Hauptgeschäftsführer Dr. Jansen.
Auftragseingänge
Der Auftragseingang im September lag bei einem nominalen Minus von 13,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die ersten neun Monate sind die Auftragseingänge zwar mit 3,2 Prozent nominal positiv, aber tatsächlich mit einem realen Minus von 6,0 Prozent preisbereinigt negativ.
"Nominal -35,7 Prozent Auftragseingang im Wohnungsbau im September im Vergleich zum Vorjahresmonat und -15,5 Prozent in den ersten drei Quartalen 2023 sprechen bereits eine deutliche Sprache. Doch nun erreicht die Baukrise im September auch die Sparten Hochbau mit nominal -17,6 Prozent, Tiefbau mit nominal -10,2 Prozent und Öffentlicher Bau mit nominal -11,1 Prozent. Wenn der aktuelle Auftragsvorlauf abgearbeitet ist, kommt zu wenig bis nichts nach", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes Dr. Jansen.
Beschäftigung
"Die Baubranche bleibt trotz Baukrise ein zuverlässiger Arbeitgeber. 2,0 Prozent mehr Beschäftigung von Januar bis September belegen das deutlich", schließt Dr. Jansen.
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Alle Angaben beziehen sich auf Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten.
Quelle: Statistisches Bundesamt, Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern
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