Baugenehmigungszahlen: Ohne Kurswechsel keine Trendwende
(Berlin) - Die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen für die Baugenehmigungen im Februar 2025 kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe:
"Die aktuellen Baugenehmigungszahlen lassen keine Trendwende erkennen - und das kommt nicht überraschend. Solange die politischen Rahmenbedingungen nicht spürbar verbessert werden, bleibt der Wohnungsbau blockiert: zu hohe Kosten, zu viel Bürokratie, zu wenig Planungssicherheit.
Nachdem wir in den vergangenen beiden Monaten bei den Baugenehmigungen im Wohnungsbau Zuwächse gesehen haben, verbleiben die Genehmigungszahlen im Februar nun wieder unter dem Vorjahresniveau. Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes wurden im Februar 2025 Baugenehmigungen für 17.900 Wohnungen erteilt, das waren 423 weniger als im Februar 2024 (-2,3 Prozent). Kumulativ, also von Januar bis Februar 2025, sind 35.906 Wohnungen genehmigt worden, ein schmales Plus von zwei Prozent. Wir hängen damit weiter in der Talsohle fest.
Eine echte Wende erfordert entschlossenes Handeln. Die Ankündigung der Koalitionspartner, in den ersten 100 Tagen einen Wohnungsbauturbo zu zünden, ist richtig - jetzt kommt es auf die Umsetzung an.
Entscheidend sind gezielte Maßnahmen zur Stärkung privater Investitionen. Neben der Verlängerung der Sonder-AfA ist ein Freibetrag bei der Grunderwerbsteuer notwendig - vor allem, um Familien den Weg ins Wohneigentum zu erleichtern. Zusätzlich braucht es verlässliche KfW-Förderprogramme, die sich am EH-55-Standard orientieren und flächendeckend auch für alle Neubauprojekte gelten, nicht nur für den bestehenden Bauüberhang. Nur wenn auch neue Vorhaben förderfähig sind, kann der Wohnungsneubau nachhaltig Fahrt aufnehmen.
Gleichzeitig muss das Bauen einfacher und günstiger werden durch zum Beispiel eine Entschlackung der Landesbauordnungen sowie rechtssichere Spielräume bei technischen Standards. Überregulierung - etwa bei Stellplätzen oder dem Schallschutz - treibt die Kosten und gefährdet bezahlbaren Wohnraum. Was wir jetzt brauchen, ist ein kluger Mix aus Investitionsanreizen, Planungssicherheit und mehr baulichem Pragmatismus."
Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB), Iris Rabe, Leiter(in) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kronenstr. 55-58, 10117 Berlin, Telefon: 030 203140