Bauernfamilien sind Mittelpunkt ländlicher Entwicklung / Bauernverband weist OECD-Kritik zurück
(München) - Die OECD, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, hat in einem Bericht zur ländlichen Entwicklung in Deutschland deutliche Kritik geübt, dass die so genannte Gemeinschaftsaufgabe für Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) zu sehr auf Landwirtschaft ausgerichtet sei. Die OECD empfiehlt Bundeslandwirtschaftsminister Seehofer, die GAK verstärkt im Sinne von LEADER, einem Programm für Aktionen der ländlichen Wirtschaft, und dem Pilotprojekt Regionen aktiv mit Maßnahmen zur Förderung der ländlichen Räume sowie mit Regionalmanagements auszurichten. Der Bauernverband weist die pauschale Kritik der OECD an der GAK nachdrücklich zurück: Die Ländliche Entwicklung muss getragen werden von selbständigen Unternehmern, betont Präsident Sonnleitner.
Die GAK als Programm für Agrarstrukturpolitik umfasse die Agrarinvestitionsförderung, die Ausgleichszulage für den Erhalt einer flächendeckenden Landbewirtschaftung und spezielle Agrarumweltmaßnahmen. Die GAK sei kein Programm der Politik zur Landesentwicklung. Seit 2000 sei die GAK bereits um rund 30 Prozent gekürzt und zugleich seien in den letzten Jahren neue Maßnahmen wie Regionen aktiv und der Ausbau von LEADER hinzugekommen. Die OECD verkenne, dass gerade die Land- und Forstwirtschaft im ländlichen Raum direkt und indirekt jeden neunten Arbeitsplatz nachhaltig sichere das sind über 4 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland und damit auch für einen Umsatz von fast 15 Prozent des deutschen Bruttosozialprodukt stehe. Eine Politik für den ländlichen Raum, der zu Lasten der Bauernfamilien gehen würde, wäre der völlig falsche Ansatz, erklärte Sonnleitner. Ziel einer Politik für den ländlichen Raum müsse es sein, vorhandene Wirtschafts- und Entwicklungspotenziale unter den Leitlinien nachhaltiger Effizienz und Professionalität mit einfachen Methoden und weniger Bürokratie zu stärken.
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