"Bauen, bauen, bauen war gestern" / Haus & Grund Hessen zum starken Rückgang der Baugenehmigungen für Wohnungen und Häuser
(Frankfurt/ Wiesbaden) - Für junge Familien wird es immer schwieriger, ins Eigenheim zu kommen." Das sagt Younes Frank Ehrhardt, Geschäftsführer von Haus & Grund Hessen, über die heute veröffentlichten Zahlen den Hessischen Statistischen Landesamtes zu den Baugenehmigungen in Hessen: Im Februar 2022 sind die Baugenehmigungen für neue Wohngebäude in Hessen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18,6 Prozent gesunken. Die Zahl der genehmigten Wohnungen ging gegenüber Februar 2021 um 26,1 Prozent zurück. Ehrhardt: "Der Markt ist eingebrochen, der Staat muss gegensteuern."
"Grundstückspreise in schwindelnden Höhen, rasant steigende Baukosten und hohe energetische Anforderungen - viele sich ständig verändernde Faktoren machen den Wohnungsneubau zum unkalkulierbaren Risiko und werden auch künftig Bauwillige abschrecken", so Ehrhardt. "Zugleich haben die Handwerker volle Auftragsbücher. Und nur wer bereit ist, massive Preisaufschläge zu bezahlen, wird nicht ins nächste Jahr vertröstet. Bauen, bauen, bauen war gestern."
Steigende Zinsen trieben die Baukosten zusätzlich in die Höhe. Deswegen müssten sich immer mehr Familien eingestehen, dass sie sich ein Eigenheim vernünftigerweise nicht leisten können, so Ehrhardt. Höhere Baukosten führten jedoch auch zu höheren Mieten. "Aktuell rückt das ambitionierte Ziel der neuen Bundesregierung von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr in weite Ferne."
Im Visier: Grunderwerbsteuer, Gebühren und Auflagen wie die Stellplatz-Ablöse
Der Geschäftsführer von Haus & Grund Hessen sieht einen Weg aus der Misere: "Entscheidend wäre jetzt, Genehmigungsprozesse zu beschleunigen und Bauwillige dort zu entlasten, wo der Staat Einfluss hat." Ehrhardt nennt hier vor allem die Grunderwerbsteuer, hohe energetische Auflagen und zahlreiche Zusatzkosten, von der Beurkundung bis zur Bauaufmessung, sowie strenge Auflagen der Kommunen. Hier hat er vor allem die Stellplatz-Ablöse im Blick: "Gerade in Citylagen oder bei Nachverdichtung, wo es schlichtweg keine Flächen für Parkplätze gibt, ist diese Pflichtabgabe nicht mehr zeitgemäß und nachvollziehbar - und verteuert unnötig die Kosten für Bauen und Wohnen.
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