Basel III-Finalisierung darf #Mittelstandsfinanzierung nicht erschweren
(München) - Die bayerischen Kammern und Bankenverbände fordern eine mittelstandsgerechte Umsetzung des vom Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht (BCBS) finalisierten Regulierungspakets Basel III. Die Finanzierungskonditionen für die Unternehmen dürften durch die vorgeschlagenen Regeln nicht unter Druck geraten, heißt es in einem gemeinsamen Positionspapier. Der europäische Gesetzgeber müsse deshalb bei der Umsetzung die Besonderheiten des deutschen Markts berücksichtigen.
Die verlässliche Versorgung mit Bankkrediten ist insbesondere auch in Bayern ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die mittelständische Wirtschaft. "Die langfristige Kreditvergabe verschafft Unternehmen die notwendige Planungssicherheit für ihre Investitionen und ermöglicht Wirtschaftswachstum", heben Kammern und Verbände in dem Papier hervor. Auswirkungsschätzungen lassen jedoch einen erheblichen Anstieg der Eigenkapitalanforderungen für Unternehmenskredite durch die Basel III-Vorgaben erwarten. Das würde das Potenzial für die Kreditvergabe mindern und die Finanzierungskonditionen für mittelständische Betriebe verteuern.
Damit es nicht soweit kommt, haben die bayerischen Kammern und Bankenverbände mehrere Forderungen aufgestellt. Sie treten unter anderem dafür ein, den in der Praxis bewährten "KMU-Faktor" im Zuge der Basel III-Finalisierung dauerhaft beizubehalten. Dieser Faktor sorgt bislang für eine risikogerechte Eigenkapitalunterlegung von Mittelstandskrediten und stellt somit angemessene Finanzierungskonditionen für kleine und mittlere Betriebe sicher. Außerdem sprechen sich Kammern und Bankenverbände dagegen aus, das sogenannte "Granularitätskriterium" zu härten. Dies hätte zur Folge, dass kleinere Banken Kredite ab einer bestimmten Größenklasse in Zukunft nur noch zu ungünstigeren Konditionen ausreichen dürften.
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