Barthle: Energiewende im Luftverkehr erfordert alternative Flugkraftstoffe
(Berlin) - Alternative Flugkraftstoffe könnten schon heute fossiles Kerosin in Teilen ersetzen. Durch deren Nutzung kann der Luftverkehr, der auf flüssige Kraftstoffe angewiesen ist, einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten. Voraussetzung ist jedoch, dass fortschrittliche Bioraffinerien auch in Deutschland errichtet werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von aireg im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur, welche der aireg-Vorstand heute an den Parlamentarischen Staatssekretär, Herrn Norbert Barthle, übergab.
Barthle: "Die langfristigen Wachstumschancen des Luftverkehrsstandorts Deutschland hängen entscheidend davon ab, wie wir den zunehmenden Verkehr energieeffizient, klima- und umweltverträglich bewältigen können. Alternative Flugkraftstoffe bieten vielversprechende Antworten und können zukünftig neben technologischen Innovationen und dem Emissionshandel zur Entkopplung von Verkehrsleistung und Emissionen beitragen."
Seit 2011 sind drei Technologien für synthetische Flugkraftstoffe zugelassen worden, weitere werden folgen. Die Studie belegt, dass mit dem Ausbau der Kapazität Kostenvorteile entstehen. Aufgrund des derzeit niedrigen Rohölpreises sind Alternativkraftstoffe preislich jedoch noch nicht wettbewerbsfähig.
Siegfried Knecht, Vorstandsvorsitzender von aireg:
"Unsere Ergebnisse zeigen, dass alternative Flugkraftstoffe auch weitere Vorteile wie einen höheren Energiegehalt oder geringere Rußbildung aufweisen. Wir geben daher Beispiele, wie eine Markteinführung in wenigen Jahren gelingen kann, um diese nutzen zu können. Je länger die Emissionen wachsen, desto schwieriger wird es, die Treibhausgasziele einzuhalten."
Politik und Luftverkehrswirtschaft beabsichtigen u.a., die CO2-Emissionen des Luftverkehrs auf dem Niveau des Jahres 2020 zu stabilisieren. Auf globaler Ebene arbeitet die UN-Organisation für den zivilen Luftverkehr ICAO derzeit an einer marktbasierten Lösung, die alternative Flugkraftstoffe einbezieht. Auch die Bundesregierung stärkt mit ihrer Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie (MKS) die Klimaschutzbemühungen im Verkehr. Im Rahmen der MKS entsteht aktuell eine Machbarkeitsstudie für ein innovatives Bioraffineriekonzept.
aireg sieht sich durch die Studie in der Einschätzung bestätigt, dass die fehlende Bioraffineriekapazität das größte Hindernis für eine stärkere Nutzung alternativer Flugkraftstoffe in Deutschland darstellt. Die weiteren politischen Bemühungen für mehr Klimaschutz im Luftverkehr sollten daher auch darauf konzentriert werden, diesen Kapazitätsengpass zu beseitigen.
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