Barrieren einer sektorenübergreifenden Versorgung endlich abbauen
(Wiesbaden) - Der Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI) fordert, unter dem Eindruck steigenden Behandlungsbedarfes, zukünftig die Patientenversorgung insbesondere zwischen den Sektoren effizienter auszugestalten. Hierbei ist eine engere Vernetzung des ambulanten und stationären Versorgungssektors notwendig.
Einen wichtigen Beitrag kann hierfür das Belegarztsystem liefern. Als eine Form der stationären Patientenbehandlung wird diesem System in Deutschland jedoch zu wenig Beachtung geschenkt. Das Belegarztwesen führt immer noch ein Schattendasein, während es sich im Ausland um eine nicht mehr wegzudenkende Versorgungsstruktur handelt.
"Das Belegarztsystem stellt aus unserer Sicht die Lösung dar, durch Stärkung der ärztlichen Kompetenz in der Struktur und Leitung des Krankenhauses die Qualität der Versorgung der Patienten zu verbessern", so Dr. Hans-Friedrich Spies, BDI-Präsident. Um durch diese Versorgungsform die Patientenversorgung zu verbessern, ist die Beseitigung von ordnungspolitischen Hindernissen und die Gleichstellung von Belegarzt und Krankenhaus unabdingbar. Hierbei ist entscheidend, dass für die Leistungserbringung von Belegärzten nicht der ambulante Erlaubnisvorbehalt, sondern der stationäre Verbotsvorbehalt angewendet werden muss. "Die Ungleichbehandlung, die sich im differierenden Leistungskatalog sowie in der unterschiedlichen Vergütung äußert, muss abgeschafft werden", bekräftig Dr. Spies.
Darüber hinaus müssen die bestehenden Strukturen zur besseren Verzahnung des ambulanten/stationären Versorgungsbereiches besser genutzt werden. Beispielsweise krankt die Umsetzung der ASV unter zu hohen bürokratischen Vorgaben der Selbstverwaltungspartner. Auch eine sektorenübergreifende Notfallversorgung könnte über Triagezentren mit Verpflichtung der Kostenträger zum Abschluss von integrierten Versorgungsverträgen zu einer besseren Patientenversorgung maßgeblich beitragen.
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