Barrierearme Ausgestaltung von Praxen als gesamtgesellschaftliche Aufgabe
(Berlin) - Zu der heutigen Presseberichterstattung über die barrierearme Ausgestaltung von Arzt- und Zahnarztpraxen erklärt der Vorstandsvorsitzende der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), Dr. Wolfgang Eßer:
"Bereits seit vielen Jahren ist die Vertragszahnärzteschaft für das Thema sensibilisiert. Sie bekräftigt daher ihr Ziel, allen Menschen einen barrierearmen Zugang zu einer bedarfsgerechten Versorgung zu ermöglichen. Allerdings erfordert das erhebliche Investitionen, an denen auch die Krankenkassen angemessen beteiligt werden müssen. Entsprechende Belastungen können nicht den Zahnärzten allein auferlegt werden, denn der Abbau von Barrieren ist ein gesamtgesellschaftliches Anliegen. Zudem appelliere ich erneut an die Bundesregierung, ein Programm der Kreditanstalt für Wiederaufbau aufzulegen, um zusätzlichen Spielraum für die barrierearme Ausgestaltung von Praxen zu schaffen. Immerhin hat sich die Regierung mit dem Nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet, gemeinsam mit Ärzten, Zahnärzten und den Ländern ein Konzept vorzulegen, das Anreize schafft, um Investitionen zum Abbau von Barrieren in Angriff zu nehmen. Dieses Projekt unterstützt die KZBV uneingeschränkt.
Die zahnärztlichen Aktivitäten in Sachen Barrierearmut sind schon aktuell vielfältig: so bieten die Kassenzahnärztlichen Vereinigungen umfangreiche Beratungsdienstleistungen zu dem Thema an. Im September 2013 haben die Spitzenorganisationen von Zahnärzten und Ärzten bei einer gemeinsamen Fachkonferenz Lösungswege für den Abbau von Barrieren aufgezeigt und diskutiert. Neue Zahnarztpraxen werden nach derzeit gültigen Bauvorschriften zudem in der Regel barrierearm errichtet.
"Die zahnmedizinische Versorgung von Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderung bleibt auch künftig eines der wichtigsten politischen Projekte der KZBV. So wird Anfang August unter www.kzbv.de ein virtueller Rundgang durch eine barrierearme Zahnarztpraxis online gehen. Die multimediale Anwendung informiert Zahnärzte aus der Perspektive eines Patienten mit einer Mobilitätsbeeinträchtigung, einer Hörbeeinträchtigung oder einer Sehbeeinträchtigung, welche Barrieren in einer Praxis auftreten und wie diese beseitigt werden können", kündigte Eßer an.
Quelle und Kontaktadresse:
Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV), Büro Berlin
Behrenstr. 42, 10117 Berlin
Telefon: (030) 280179-0, Fax: (030) 280179-20
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