Pressemitteilung | Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB)

Bankenverband warnt vor übertriebenen Konjunkturhoffnungen

(Berlin) - Nach Auffassung des Bundesverbandes deutscher Banken ist der Beschluss des EZB-Rates, die Leitzinsen um 25 Basispunkte zu senken, vor dem Hintergrund des schwächeren Wirtschaftswachstums im Euro-Währungsgebiet und weltweit zu sehen.

Die konjunkturelle Eintrübung, das Ausklingen der durch Tierkrankheiten verursachten Preiseffekte sowie die Stabilisierung von Energiepreisen und des Euro-Außenwerts haben den Preisauftrieb seit Frühjahr zum Stillstand gebracht. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass die Inflationsrate in den kommenden Monaten weiter deutlich zurückgehen wird. In Anbetracht dieser Perspektiven ist der Zinsschritt der EZB gerechtfertigt.

Die Beschleunigung des Geldmengenwachstums in den letzten Monaten spricht nach Meinung des Bankenverbandes nicht gegen die Senkung der Notenbankzinsen. Die raschere monetäre Expansion ist gegenwärtig durch Sonderfaktoren bedingt. Von daher sollte die Beschleunigung des M3-Wachstums nicht als Signal für Preisrisiken in der Zukunft gesehen werden.

Allerdings warnt der Bankenverband davor, vom Zinsschritt der EZB die konjunkturelle Wende zu erwarten. Entscheidend für eine durchgreifende Wiederbelebung der Wirtschaft ist nach wie vor eine grundlegende Verbesserung der Investitionsbedingungen. Regierungen und Tarifparteien sind gefordert, die hierfür erforderlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Geldpolitische Erleichterungen sind - soweit sie die Geldwertstabilität nicht gefährden - allenfalls ein Beitrag hierzu. Sie sind aber kein Ersatz für die Schaffung wachstumsfördernder Strukturen. Hier besteht insbesondere in Deutschland, das sich seit Mitte der neunziger Jahre am Ende des Wachstumszuges im Euro-Raum befindet, erheblicher Nachholbedarf.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB) Burgstr. 28 10178 Berlin Telefon: 030/16630 Telefax: 030/16631399

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