Pressemitteilung | Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB)

Bankenverband appelliert an Unternehmen und öffentliche Hand: SEPA-Verfahren einsetzen / Infrastruktur für einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum steht Anfang 2008

(Berlin) - Die Single Euro Payments Area (SEPA) startet im Januar 2008. Damit steht ab Anfang kommenden Jahres ein integrierter Zahlungsverkehrsmarkt für die gemeinsame Währung Euro zur Verfügung. Und das nicht nur für die gesamte Europäische Union, sondern auch für die Staaten der Europaeischen Freihandelszone.

„Die Größenordnung und Bedeutung dieser ´Revolution im europäischen
Zahlungsverkehr` ist allein mit der Euro-Einführung zu vergleichen“, betonte Dr. Hans-Joachim Massenberg, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken bei der Vorstellung der aktuellen Broschüre „SEPA 2008: Einheitliche Zahlungsinstrumente für Europa“. Mit SEPA bekommen allein in der Europaeischen Union 490 Mio. Buerger einheitliche Verfahren für ihre Zahlungsdienstleistungen - im grenzüberschreitenden, aber vor allem auch im Inlandszahlungsverkehr.

Bislang werden jährlich 60 Mrd. Transaktionen in 27 Mitgliedstaaten in zahlreichen nationalen Verfahren abgewickelt. Ausschließlich für den Zahlungsverkehr innerhalb des jeweiligen Landes konzipiert, gibt es keine Verbindung zwischen diesen Systemen. Sie sind als „Insellösungen“ angelegt, die an Landesgrenzen enden. „Das wird SEPA ändern, denn mit SEPA werden die noch vorhandenen Grenzen abgebaut“, bekräftigte Massenberg.

Die Vorbereitungen für SEPA sind im Zeitplan. „Die privaten Banken in Deutschland werden die neuen SEPA-Verfahren fristgerecht Anfang 2008 zur Verfügung stellen“, so Massenberg. SEPA sei ein großer Fortschritt für die deutsche wie die europäische Kreditwirtschaft, die sich auf die drei gemeinsamen SEPA-Verfahren für Lastschriften, Kartenzahlungen und Überweisungen geeinigt haben. Massenberg hob insbesondere die Rolle der Kreditwirtschaft bei der Einführung des einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraums hervor: „SEPA wird zeigen, dass freiwilliges Handeln der Banken zu effizienteren, wettbewerbsfähigeren und auch verbraucherfreundlicheren Lösungen führt, als Markteingriffe durch die Politik.“

Die SEPA-Verfahren werden ab 2008 zusätzlich zu den heutigen nationalen Instrumenten angeboten. Massenberg unterstrich: „Beide Systeme wird die Kreditwirtschaft nicht dauerhaft parallel betreiben können.“ Daher müsse ein Zeitpunkt gefunden werden, von dem an alle Euro-Transaktionen nur noch gemäß den SEPA-Verfahren abgewickelt werden. Die nationalen Systeme werden dann auslaufen.

„Mit SEPA hat die europäische Kreditwirtschaft den Weg bereitet, gehen können die Banken ihn allerdings nicht allein“, stellte Massenberg klar.

Er appellierte an Unternehmen wie öffentliche Hand, ihre Transaktionen über SEPA-Verfahren abzuwickeln. Leider bekunde insbesondere der öffentliche Sektor bislang kaum Interesse, SEPA-Produkte einzusetzen.

Gerade die öffentliche Hand sollte jedoch - nicht zuletzt im Interesse politischer Glaubwürdigkeit - mit gutem Beispiel vorangehen und von Beginn an SEPA-Produkte nutzen. „Nur wenn der Euro-Zahlungsverkehrsraum genutzt und damit Realität wird, kann er die Erwartungen erfüllen, die zu Recht in ihn gesetzt werden“, so Massenberg.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB) Pressestelle Burgstr. 28, 10178 Berlin Telefon: (030) 16630, Telefax: (030) 16631399

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