Pressemitteilung | Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes e.V.

Banken-Tarifverhandlungen 2002: Dritte Runde ohne Einigung mit ver.di

(Frankfurt/Main) - Die Arbeitgeber des Bankgewerbes haben die Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft ver.di am 13. Juni unterbrochen. Auch in der dritten Verhandlungsrunde zeigte ver.di keine Bewegung bei den zentralen Forderungen der Arbeitgeber nach mehr Flexibilität im Flächentarifvertrag. „Ein Verhandlungsergebnis ist mit diesem Tarifpartner kurzfristig offensichtlich nicht zu erzielen. Es braucht eine Denkpause“, sagte Tessen von Heydebreck, Verhandlungsführer der Banken-Arbeitgeber. „Allerdings wollen wir nicht, dass der anhaltende Tarifstreit auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird.“ Deshalb empfehlen die Arbeitgeber ihren Mitgliedsunternehmen, die Tarifgehälter für Mitarbeiter und Auszubildende ab dem 1. Juli um 3,1 Prozent zu erhöhen. Unterdessen haben die Arbeitgeber ihre Verhandlungen mit dem Deutschen Bankangestellten-Verband (DBV) und dem Deutschen Handels- und Industrieangestellten-Verband (DHV) fortgesetzt.

Die starre Haltung von ver.di beim Thema Flexibilisierung stößt bei den Arbeitgebern nach wie vor auf Unverständnis. „Damit verweigert sich diese Gewerkschaft weiterhin konstruktiven Lösungen, die sie anderen Finanzdienstleistern längst zugestanden hat“, sagte von Heydebreck. Insbesondere die von den Arbeitgebern geforderte erfolgsbezogene Vergütung im Vertrieb, die Beschäftigung sichern und die Wettbewerbsfähigkeit der Branche stärken soll, wurde von ver.di abgelehnt – obwohl dieses Modell die Zustimmung des Betriebsrates und des Mitarbeiters (doppelte Freiwilligkeit) voraussetzt. Auch die zweite zentrale Forderung der Arbeitgeber, tarifliche Beschäftigungspakte auf Betriebsebene zuzulassen (Härtefallklausel), hat ver.di abgelehnt. „Der Gewerkschaft ist völlig klar, dass sie die Banken so zur Tarifflucht zwingt“, so von Heydebreck. „Damit stellt ver.di
den Flächentarifvertrag zur Disposition.“

Die Arbeitgeber haben weiterhin ein umfangreiches Paket zur Beschäftigungssicherung angeboten. Es sieht unter anderem vor, Tarifverträge zu Vorruhestand und Altersteilzeit vorzeitig zu verlängern und die Altersteilzeit-Konditionen bei Personalabbau zu verbessern. „Auch hier blockiert ver.di nun eine schnelle Lösung“, so Tessen von Heydebreck.

Über die Verhandlungsgemeinschaft Banken:

Zur Verhandlungsgemeinschaft Banken gehören die im AGVBanken organisierten privaten Banken (darunter alle Großbanken) und Bausparkassen mit insgesamt rund 220.000 Beschäftigten, die öffentlichen Banken (Landesbanken, Girozentralen und nicht kommunal getragene Sparkassen) mit 70.000 Mitarbeitern sowie die Volksbanken und Raiffeisenbanken mit 170.000 Arbeitnehmern. Zusammengenommen fallen damit rund 460.000 Beschäftigte unter den Bankentarif.

Quelle und Kontaktadresse:
Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes e.V. Burgstr. 28 10178 Berlin Telefon: 030/590011270 Telefax: 030/590011279

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