Pressemitteilung | Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB)

Banken nehmen Wachstumsprognose zurück

(Berlin) - Die Konjunktur im Euroraum wird nach Einschätzung der Chefvolkswirte privater Banken in diesem Jahr um 2,6 % wachsen. Dies wäre fast 1 % weniger als im vergangenen Jahr, so Dr. Martin W. Hüfner, Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschafts- und Währungspolitik und Chefvolkswirt der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank AG. Die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums fällt damit in Europa deutlich niedriger aus als in den USA. Europa sei zwar keine Lokomotive der Weltwirtschaft, wohl aber ein Fels in der Brandung, so Hüfner weiter. Eine längere konjunkturelle Durststrecke in den USA und die damit einhergehende Abschwächung der Weltwirtschaft würden allerdings auch am Euroraum nicht spurlos vorbeigehen. Diese Prognose beruht auf einer aktuellen Umfrage des Bundesverbandes deutscher Banken unter namhaften privaten Banken. Sie wurde heute in Berlin vorgestellt.

Das Wachstum in Deutschland werde mit rund 2¼ % in diesem Jahr deutlich niedriger ausfallen, als noch vor wenigen Monaten geschätzt. Wichtigste Wachstumsstütze blieben dabei die Konsumausgaben der privaten Haushalte. Die Zahl der Arbeitslosen dürfte im Jahresdurchschnitt um rund 250.000 Personen auf etwas über 3,6 Millionen zurückgehen. Dennoch sehen die Banken weiteren Reformbedarf vor allem auf dem Arbeitsmarkt. Ein deutlicher Rückgang der Arbeitslosenzahlen ließe sich durch dringend erforderliche Arbeitsmarktreformen erzielen, etwa bei der Lockerung des Kündigungsschutzes und einer Flexibilisierung der Arbeitszeit.

Den Euro halten die Bankvolkswirte derzeit für klar unterbewertet. Im weiteren Jahresverlauf gehen sie deshalb von einer weiteren Kurserholung aus. Bis zum Jahresende erwarten die Banken einen Euro-Dollar-Wechselkurs von etwa 1:1.

Auf dem deutschen Rentenmarkt sei zunächst mit einem weiteren leichten Rückgang der Renditen zu rechnen. Bei zehnjährigen Staatsanleihen sehen die Volkswirte einen Spielraum bis etwas unter 4,5 %. In der zweiten Jahreshälfte seien allerdings steigende Renditen zu erwarten. Unter der Voraussetzung, dass die Konjunktur in den USA und im Euroraum anziehe, sollten auch die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen wieder auf knapp 5 % steigen.

Die Stimmung auf dem deutschen Aktienmarkt bleibt nach Einschätzung der Chefvolkswirte vorerst nervös. Dem entgegen stehe allerdings eine gute Gewinnentwicklung bei deutschen und europäischen Unternehmen. Gerade in Deutschland sollten Steuersenkungen und die nahezu konstanten Lohnstückkosten den Aktienmarkt wieder beleben. Im Schnitt erwarten die Banken für den DAX bis zum Jahresende einen Stand von 7.350 Punkten.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB) Burgstr. 28 10178 Berlin Telefon: 030/16630 Telefax: 030/16631399

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