Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund - Landesbezirk Berlin-Brandenburg (DGB)

Band für Mut und Verständigung 2010

(Berlin) - Das Bündnis der Vernunft gegen Gewalt und Ausländerfeindlichkeit hat drei Initiativen aus Potsdam, Wittstock und Berlin mit dem "Band für Mut und Verständigung 2010" ausgezeichnet. Kulturstaatssekretär Martin Gorholt hat die Auszeichnungen am frühen Nachmittag in der Potsdamer Staatskanzlei übergeben (2. Juli, 14 Uhr) und zudem zwei Bürgerinitiativen aus Zossen und Berlin mit Sonderpreisen geehrt.

Martin Gorholt: "Das sind Menschen, die nicht danach fragen, wer zuständig ist. Sie tun selbst etwas. Stellvertretend für viele andere haben sie bewiesen, dass Mut und Verständigung viel bewegen können. Und sie schaffen ein Band, das die Menschen in unserer Region zusammenhält. Die Auszeichnung soll sie bestärken ihren Weg weiterzugehen und andere motivieren mitzumachen."

Brandenburg habe sich verändert, so Gorholt weiter, das Land sei offener und toleranter geworden. Rechtsradikale seien im Stadtbild seltener, Bekenntnisse zu Gewaltfreiheit und demokratischen Werten häufiger geworden. Und dennoch: "Jeder einzelne rassistische oder radikale Vorfall ist einer zu viel."

Die Preisträger/innen des "Bandes für Mut und Verständigung 2010" sind:

Der Potsdamer Integrations- und Schulgarten am Schlaatz

Den Integrations- und Schulgarten unter dem Motto "Wurzeln schlagen in der Fremde" gibt es seit zehn Jahren. Familien aus 13 Nationen verfügen dort über eine Parzelle, auf dem sie ein Stück Heimat pflanzen. Zugleich ist der Ort zum "Schulzimmer für die deutsche Sprache" geworden. Jungen und Mädchen aus der benachbarten Grundschule lernen bei den interkulturellen Gärtnern, wie man sät, pflanzt und erntet. Zudem erfahren sie etwas über deren Heimat.

Das Bündnis gegen Rechtsextremismus Wittstock und Umgebung

Das Bündnis hat sich 2001 nach einer Serie von Brandanschlägen auf vietnamesische und türkische Imbissstände und rechtsextremistischen Angriffen auf Menschen gegründet. Seither hat es viele Aktivitäten von Rechtsgesinnten verhindert. Im vergangenen Jahr säuberten 100 Bürger in einer "Kehraus"-Aktion den Marktplatz von braunem Müll, nachdem die rechtsextreme Szene einen Aufmarsch angekündigt hatte. Mittlerweile ist das Bündnis in der Region gut vernetzt.

Der FC Internationale Berlin 1980 e.V.

Spieler aus 38 Nationen trainieren in dem Verein im Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Der Verein engagiert sich auch im politischen und sozialen Bereich. So spielen die Teams mit dem Aufdruck NO RACISM auf den Trikots. In den vergangenen Jahren wurden Kooperationen mit sechs Schulen aufgebaut. Seit 2003 ist der Verein Integrationsstützpunkt.

Die Sonderpreisträger sind:

Die Initiative gegen Rechts Friedrichshain

In der 2006 gegründeten Initiative arbeiten ehrenamtlich 15 feste Mitglieder mit vielen spontan engagierten Bürgern. 2009 machte sie beispielsweise gegen die Eröffnung eines "Thor Steinar"-Ladens mobil, indem sie direkt vor dem Geschäft "Infocontainer für Vielfalt und Demokratie" platzierte. Zudem gibt es eine Zusammenarbeit mit Opferberatungsstellen.

Die Bürgerinitiative "Zossen zeigt Gesicht"

Die Bürgerinitiative hat sich Januar 2009 gegründet, um sich gegen rassistische und antisemitische Vorfälle in der Stadt zu wehren. Binnen weniger Wochen stellte sie ein "Familienfest für Toleranz" auf die Beine und eröffnete das "Haus der Demokratie", das zur Heimat zahlreicher Bildungsprojekte und sozialer Initiativen wurde. Im Januar 2010 wurde ein Brandanschlag auf das "Haus der Demokratie" verübt.

weitere Informationen unter www.berlin-brandenburg.dgb.de.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund Landesbezirk Berlin-Brandenburg (DGB) Pressestelle Keithstr. 1-3, 10787 Berlin Telefon: (030) 212400, Telefax: (030) 21240142

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