Bahnindustrie fordert schnelle Umsetzung des Handbuchs Eisenbahnfahrzeuge
(Berlin) - Mit Blick auf das heute von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer angesetzte Spitzentreffen mit Vertretern von Deutscher Bahn, Eisenbahn-Bundesamt und Bahnindustrie, fordert der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V., das im Mai dieses Jahres beschlossene Handbuch Eisenbahnfahrzeuge so schnell wie möglich umzusetzen. Das Papier regelt insbesondere die Zulassung von Schienenfahrzeugen neu.
Bis heute sind Verwerfungen im Zulassungsprozess von Schienenfahrzeugen mit dafür verantwortlich, dass von der Deutschen Bahn bestellte Züge nicht immer rechtzeitig eingesetzt werden können. Der VDB weist darüber hinaus darauf hin, dass bei jeder im Eisenbahnsektor auftretenden Störung sorgfältig zwischen der Verantwortung von Eisenbahn- und Infrastrukturbetreiber einerseits und der Verantwortung der Industrie andererseits unterschieden werden müsse.
Der VDB räumt ein, dass es in der jüngsten Zeit zu Problemen bei der Einhaltung der in den Verträgen vereinbarten Liefertermine von Bahntechnikherstellern gekommen ist. Die Ursachen, die die Hersteller allein zu verantworten haben, sind erkannt. Die Unternehmen haben die notwendigen Verbesserungsmaßnahmen bereits eingeleitet. Ebenso wichtig ist es aber, dass der Zulassungsprozess von Fahrzeugen, der in der Verantwortung des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) liegt, planbarer und effektiver gestaltet wird. In der bisherigen Zulassungspraxis kommt es vor, dass noch im laufenden Her-stellungsprozess Zulassungsanforderungen geändert oder sofortige Zulassungsstopps verhängt werden. Verzögerungen bei den Auslieferungen und wirtschaftliche Schäden für Betreiber und Hersteller sind die Folge.
Mit dem im Mai dieses Jahres fertiggestellten "Handbuch Eisenbahnfahrzeuge - Leitfaden für Herstellung und Zulassung" haben die zentralen Akteure im Eisenbahnsektor gemeinsam eine gute Basis für die Verbesserung der Verfahrensabläufe geschaffen, insbesondere bei der Zulassung von Schienenfahrzeugen. Der VDB fordert eine umgehende Umsetzung der darin festgelegten neuen Zulassungsregelungen. Sie würde wesentlich dazu beitragen, die Engpässe in der Verfügbarkeit von neuen Fahrzeugen zu beheben. Bis heute ist dies nicht in ausreichendem Maße geschehen, nicht zuletzt aus verwaltungsrechtlichen Gründen.
Nach der Übergabe der Züge sind die Verkehrsunternehmen und die Infrastrukturbetreiber verantwortlich für den zuverlässigen und sicheren Eisenbahnbetrieb. Neben den vorsorglich zu treffenden betrieblichen Maßnahmen bei der Schieneninfrastruktur sind auch die bereits im Einsatz befindlichen Fahrzeuge auf die besonderen Anforderungen, beispielsweise des Winterbetriebes, vorzubereiten. Neben der Technik ist die Wartung und Instandhaltung der entscheidende Faktor für einen funktionierenden Eisenbahnbetrieb. Hierauf haben die Hersteller in Deutschland in der Regel nur geringe Einwirkungsmöglichkeiten, so dass sie auch keinen Einblick in die Ergebnisse der Wartung und die Um-setzung ihrer Herstellerempfehlungen haben.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Bahnindustrie in Deutschland e.V. (VDB)
Sascha Nicolai, Referent, Kommunikation
Jägerstr. 65, 10117 Berlin
Telefon: (030) 206289-0, Telefax: (030) 206289-50
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