Bahnen kommen mit immer weniger Energie aus / Allianz pro Schiene, VDB und VDV fordern Bundesregierung zu weitergehender Klimapolitik auf
(Berlin/Köln) - Der Schienenverkehr hat seinen Umweltvorteil im Vergleich zum Pkw ausgebaut. Damit erhöht sich der Druck auf die in Umweltfragen in der Kritik stehende deutsche Automobilindustrie erheblich. Autofahrer emittieren lediglich 13 Prozent weniger Kohlendioxid pro Pkm (Personenkilometer) als 1995, während sich die CO2-Bilanz der Bahnreisenden im selben Zeitraum um 21 Prozent verbessert hat. Die Organisationen Allianz pro Schiene, Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) und Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) fordern deshalb die Bundesregierung anlässlich der anstehenden Verabschiedung des zweiten Teils des Klimapaketes auf, die Klimapolitik stärker auf eine Verkehrsverlagerung auszurichten. Bisher werde zu einseitig Wert auf die separate Effizienzverbesserung der einzelnen Verkehrsträger gelegt. Eine wirkungsvolle Verlagerung von Straßen- und Luftverkehr auf die Schiene und auf den ÖPNV verspreche jedoch größere Erfolge.
Der Personenverkehr auf der Schiene hat in den vergangenen zwölf Jahren sowohl den Energieverbrauch als auch den Ausstoß von klimaschädlichem CO2 weitaus stärker reduziert als etwa Pkw und Flugzeuge, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. Es ist sehr erfreulich, dass die Bahnbranche sich nicht auf ihrem bereits bestehenden Umweltvorteil ausruht. Die Bahnen kommen mit immer weniger Energie aus. Ich gehe davon aus, dass das auch in Zukunft so bleibt und von der Politik honoriert wird, so Flege.
Der Schienenverkehr hat seine Umweltperformance seit 1995 in allen Schadstoffkategorien nennenswert verbessert, sagte VDB-Hauptgeschäftsführer Ronald Pörner. Pro Personenkilometer hat die Schiene ihren CO2-Ausstoß bis Ende 2006 um rund 21 Prozent reduziert (von 84 Gramm auf 66 Gramm). Zum Vergleich: Im selben Zeitraum ging der CO2-Ausstoß beim Pkw um nur 13 Prozent zurück (von 162 Gramm auf 141 Gramm pro Pkm), beim Flugzeug waren es lediglich 10 Prozent (von 212 Gramm auf 191 Gramm pro Pkm). Vergleichbar gut schneidet die Schiene bei ihren Bemühungen ab, den Ausstoß von Schwefeldioxid und Rußpartikeln zu reduzieren. Es gibt in der Bahnindustrie zahlreiche technische Innovationen, die zur Senkung des Energieverbrauchs im Personenverkehr beitragen, so Pörner. Dazu gehören auch eine konsequente Leichtbauweise und die Entwicklung regenerativer Bremsen.
Das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung ist zu sektorspezifisch aufgebaut. Eine Verlagerung auf den umweltfreundlicheren Verkehrsträger Schiene verspricht demgegenüber deutlichere Fortschritte im Klimaschutz und nutzt somit allen Bürgerinnen und Bürgern, hebt VDV-Hauptgeschäftsführer Adolf Müller-Hellmann hervor. Der Transport von Gütern auf der Schiene verursacht zum Beispiel je Kilometer nur ein Viertel soviel CO2 wie der Transport derselben Menge per Lkw.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Bahnindustrie in Deutschland e.V. (VDB)
Sascha Nicolai, Referent, Kommunikation
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Telefon: (030) 206289-0, Telefax: (030) 206289-50
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