Bahnbranche zeichnet Technik-Pionierin aus / Allianz pro Schiene benennt Innovationspreis um nach Vorbild Clara Jaschke
(Berlin) - Die Allianz pro Schiene vergibt in diesem Jahr zum dritten Mal ihren Innovationspreis für besonders erfindungsreiche Frauen in der Eisenbahnbranche. Dafür nimmt das gemeinnützige Verkehrsbündnis bis zum 30. Juni 2020 Vorschläge entgegen, um sie einer hochkarätig besetzten Jury zur Überprüfung weiterzuleiten.
Mutige Eisenbahnerin räumt im 19. Jahrhundert für Frauen Schranken aus dem Weg
Dabei wird in diesem Jahr aus dem "Innovationspreis Mobilitätsgestalterin" der "Clara Jaschke Innovationspreis". Dazu sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Freitag in Berlin: "Nach dem erfolgreichen Start haben wir uns nicht nur entschieden, den inzwischen bundesweit bekannten Wettbewerb dauerhaft fortzusetzen. Wir wollen mit einem neuen Namen an eine große Eisenbahn-Pionierin des 19. Jahrhunderts erinnern und deutlich machen: Dieser Preis geht an Frauen der Schienenbranche, die mit ihrem Mut und ihrem Erfindungsgeist ihrer Zeit voraus sind und die Mobilität neugestalten und verbessern."
Die 1858 geborene Clara Jaschke setzte sich als eine der ersten Eisenbahnerinnen in einer absoluten Männerdomäne durch. Zusammen mit ihren wenigen Kolleginnen erreichte sie mit einer erfolgreichen Petition im Preußischen Abgeordnetenhaus, dass auch Frauen in der Schienenbranche eine reguläre Anstellung erlangen konnten. So schuf sie die Grundlage für die ersten Beamten-Stellen für Frauen in der Eisenbahn im Jahr 1898.
Schienenbranche braucht alle Talente
Über ein Jahrhundert später sind gerade 22 Prozent der Beschäftigten in der Eisenbahnbranche weiblich. "Dieser Anteil muss rasch deutlich steigen, denn wir brauchen alle Talente für eine klimafreundliche Mobilität im 21. Jahrhundert", betonte Flege. Da die Unternehmen dies erkannt haben und mehr Ausgewogenheit im Geschlechterverhältnis anstreben, bieten sich für Frauen in der Schienenbranche größere Chancen denn je.
Siegeridee des Vorjahres überzeugt auch die Bundesregierung
Im vergangenen Jahr gewann die 28-jährige Wirtschaftsingenieurin Saskia Schulz den Innovationspreis. Zusammen mit ihrem Team entwickelte die Alstom-Mitarbeiterin das Konzept für die weltweit erste Wasserstofftankstelle für Züge. Diese soll im Dezember 2021 im niedersächsischen Bremervörde in Betrieb gehen. Ein Preis für die "Beste Idee 2019" ging an Silke Höhl aus Frankfurt am Main, die mit ihrem Einfall einer umweltfreundlicheren Paketzustellung in Innenstädten den Weg bereiten könnte. Ihr Konzept sieht vor, Lkw-Fahrten durch den Transport der Pakete mit U- und S-Bahnen und Lastenfahrrädern zu ersetzen. Diese Idee hat auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer überzeugt, der sich kürzlich für diesen Ansatz öffentlich ausgesprochen hat.
Bitkom bereichert Jury - Digitalisierung treibt Innovationen
In diesem Jahr ist der Digitalverband Bitkom neu zur Jury hinzugestoßen. Dies spiegelt die wachsende Bedeutung der Digitalisierung für Innovationen in der Schienenbranchen wider. Zudem gehören der Jury der Verband der Bahnindustrie (VDB) ebenso an wie der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der Verkehrsclub Deutschland (VCD), der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB), der Verband der Eisenbahningenieure (VDEI), der Verein Deutscher Ingenieure (VDI), das Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung (DZSF) und das Frauennetzwerk der Allianz pro Schiene als Organisator des Wettbewerbs.
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