Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB)

Bahn und Binnenschiffahrt suchen Kooperationen

(Duisburg) - Zu einem offenen und fruchtbaren Meinungsaustausch über das gespannte Verhältnis zwischen Bahn und Binnenschiffahrt, über gemeinsame Probleme und Möglichkeiten einer deutlich verbesserten Zusammenarbeit trafen Bahn-Chef Dr. Hartmut Mehdorn und DB-Cargo-Chef Dr. Bernd Malmström mit Präsident Heinz Hofmann und Hauptgeschäftsführer Gerhard v. Haus vom Bundesverband der Deutschen Binnenschiffahrt (BDB) in Frankfurt zusammen.

Beide Seiten vereinbarten, den aufgenommenen Gesprächsfaden über Kooperationsmöglichkeiten zwischen Bahn und Binnenschiff fortzusetzen.Ausgangspunkt war die Kritik an der bisherigen Philosophie des ehemaligen Chefs der Güter-Bahn, Dr. Eberhard Sinnecker, nach der die Binnenschiffahrt nur eingeschaltet werde, wenn die Bahn Verkehre nicht abwickeln oder zusätzliche Verkehre gewinnen und in allen Fällen die Preisführerschaft für sich beanspruchen könne. Demgegenüber waren sich die Gesprächsteilnehmer einig, dass es eine ganze Reihe von Ansatzpunkten für sinnvolle Kooperationen in beiderseitigem Interesse gebe, die im einzelnen untersucht und organisiert werden müssten.

Gegen den Vorwurf, die Bahn erhalte Subventionen, wehrte sich Hartmut Mehdorn mit dem Hinweis, daß die Finanzzuweisungen aus dem Verkehrshaushalt ausnahmslos für den Ausbau der Infrastruktur verwendet würden. Diese Investitionen in das Schienenwegenetz seien als Akt der Daseinsfürsorge eine eindeutige Bundesverpflichtung. Die Kritik des BDB, so Heinz Hofmann, richte sich in dieser Hinsicht auch an die Bundesregierung, die beim Ausbau der Infrastruktur die Binnenschiffahrt gegenüber den anderen Verkehrsträgern gravierend vernachlässige. Für Bundeswasserstraßen seien nur etwa 10 Prozent der Mittel vorgesehen, wie sie jährlich für die Bahn bereitgestellt würden, obwohl die Transportleistung der Binnenschiffahrt etwa 90 Prozent der der Güter-Bahn erreiche. Dies schränke die Wettbewerbsfähigkeit der Binnenschiffahrt gegenüber den anderen Verkehrsträgern ein.

Kritisch setzte sich Hofmann auch mit der bisherigen Frachtpreispolitik der Bahn entlang der Wasserstraßen auseinander, von der bekannt sei, dass sie nicht immer zu auskömmlichen Preisen erfolge, nur um keine Mengen an die Binnenschiffahrt zu verlieren.Wie im Personenverkehr, stünden auch defizitäre Verkehre der Güter-Bahn auf dem Prüfstand, sagte dazu Mehdorn. Die Bahn sei ein gewinnorientiertes Unternehmen. Der Meinungsaustausch soll im September zwischen DB-Cargo und Binnenschiffahrt fortgesetzt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Binnenschiffahrt e.V. (BDB) Dammstr. 15-17 47119 Duisburg Telefon: 0203/8000650 Telefax: 0203/8000621

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