BAG-Umfrage zur Beteiligung von Einzelhandelsunternehmen am Stadt- und/oder Citymarketing
(Berlin) - City- und Stadtmarketing sowie anderweitige Formen von Standortgemeinschaften werden allgemein als wichtige Einrichtungen zur Beeinflussung der Stadt- und Einzelhandelspolitik angesehen und sind in vielen Städten installiert. Der Handelsverband BAG hat das Engagement seiner Mitgliedsunternehmen im Stadt- und/oder Citymarketing aktuell untersucht.
Hauptgeschäftsführer Rolf Pangels: "An der Umfrage beteiligten sich insgesamt 255 Einzelhandelsunternehmen. Es besteht eine nahezu flächendeckende Mitgliedschaft der Einzelhandelsunternehmen in Stadt- und/oder Citymarketingprojekten mit teilweise langer Tradition. In vielen Fällen gibt es sogar Doppelmitgliedschaften in den lokalen Werbegemeinschaften und Stadt- und/oder Citymarketingeinrichtungen. Die Beteiligung an lokalen Stadt- und/oder Citymarketingeinrichtungen sowie lokalen Werbegemeinschaften erfolgt weitaus freiwillig. Die aktive Teilnahme obliegt in der Regel leitenden Angestellten, wie z. B. Geschäftsführern und Filialleitern; Stadt- und/oder Citymarketing ist somit Chefsache. Die finanziellen Beteiligungen der Unternehmen am Stadt- und/oder Citymarketing sind durch die Bank weg beträchtlich. Ein Unternehmen zahlt mit 96.000 Euro pro Jahr den höchsten finanziellen Einzelbetrag. Generell zahlen größere Unternehmen mehr als kleinere. Die Entscheidungsbefugnisse zur Beteiligung am Stadt- und/oder Citymarketing sind im Gegensatz zu den oftmals inhabergeführten Fachgeschäften in den filialisierten Kauf-/Warenhäusern und den Textilgroßanbietern deutlich eingeschränkt. Während in den kleineren Fachgeschäften in 64 Prozent aller Fälle uneingeschränkt selbständig über die Beteiligung am Stadt- und/oder Citymarketing entschieden werden kann, ist dies bei den filialisierten Kauf-/Warenhäusern und den Textilgroßanbietern in rund 25 Prozent der Fälle möglich. Bei diesen Betriebsformen ist die Zustimmung von Vorgesetzten, der Unternehmens-/Bereichsleitung, der Konzernzentrale etc. erforderlich. Die Beteiligung am Stadt- und/oder Citymarketing vor Ort wird oftmals von der wirtschaftlichen Lage der Gesamtkonzerne abhängig gemacht, die Spielräume für eigenständige Entscheidungen sind eingeengt. Für rund ein Drittel aller Unternehmen können die eigenen Unternehmensinteressen mittels Stadt- und/oder Citymarketing uneingeschränkt durchgesetzt werden. Je aktiver und erfolgreicher sich das Stadt- und/oder Citymarketing gestaltet, desto günstiger wirkt sich das auch auf die Geschäftserfolge der Unternehmen aus."
Der Handelsverband BAG empfiehlt seinen Mitgliedern eine Beteiligung am Stadt- und/oder Citymarketing und fordert mehr eigenständige Entscheidungsbefugnisse für lokale Geschäftsführer vor Ort. Zudem müsse mehr Transparenz über der Verwendung der aufgebrachten bzw. eingesetzten finanziellen Mittel geschaffen werden. Der Sinn und Zweck von Doppelmitgliedschaften sei zu prüfen.
Quelle und Kontaktadresse:
Handelsverband BAG, Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels e.V.
Rolf Pangels, Hauptgeschäftsführer
Friedrichstr. 60, 10117 Berlin
Telefon: (030) 206120-0, Telefax: (030) 206120-88
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Vorschlag der IGBCE zur Mitarbeiterbeteiligung in Sanierungsfällen verdient ernsthafte politische Diskussion
- Gelder aus Städtebaufördermittel zur Stärkung der Innenstädte einsetzen / Kauf- und Warenhäuser als wichtige Kundenmagneten erhalten
- Verbände legen Ergebnisse der BAG/HDE-Kundenverkehrsuntersuchung 2008 vor / Studie belegt Attraktivität der Innenstädte als Einkaufsorte