Pressemitteilung | Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen e.V. (bad) - Bundesgeschäftsstelle

bad-Neujahrsempfang 2024: Mitglieder sehen skeptisch in die Zukunft

(Essen) - Mit Skepsis schauen die Einrichtungsinhaber und -leiter der im Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen (bad) e. V. organisierten Pflegeeinrichtungen auf das Jahr 2024. Beim gestrigen Neujahrsempfang betonten sie deutlich, dass die unzureichende Refinanzierung der gestiegenen Personal- und Sachkosten in der Pflege neben dem Fachkräftemangel weiterhin das drängendste Problem der Branche ist.

Im Mittelpunkt der digitalen Veranstaltung standen die Änderungen, mit denen sich die Pflegebranche in diesem Jahr konfrontiert sieht. Zwar kommt es seit Jahresanfang zu einer 5-prozentigen Erhöhung der ambulanten Pflege-Sachleistungsbeträge. Dem stehen jedoch die deutlich stärker gestiegenen und weiter steigenden Kosten für die Pflege entgegen. Für die Pflegebedürftigen bedeutet dies, weniger Leistungen in Anspruch nehmen zu können, und für die Pflegebetriebe, weiterhin Umsatzeinbußen hinnehmen zu müssen.

Gerade im Energiesektor ist in diesem Jahr mit noch höheren Ausgaben infolge des Wegfallens der Energiepreisbremse zu rechnen, die, das ist schon jetzt abzusehen, mit der nächsten Anpassung der Sachleistungsbeträge Anfang 2025 um 4,5 Prozent nicht kompensiert werden können. Die Einrichtungsleiter und -inhaber des bad e. V. fordern, dass endlich eine prospektive Dynamisierung der Sachleistungsanpassungen zu erfolgen hat, die die Kostensteigerungen vollständig kompensieren, um den steigenden Sach- und Personalkosten nicht ständig hinterherzurennen.

Kritisch betrachten die bad-Mitglieder auch das erhöhte Pflegegeld. Die dortigen Zuschläge wären sinnvoller bei den sich durch fachliche Kompetenz auszeichnenden Pflegebetrieben aufgehoben gewesen. So werden Finanzmittel der Solidargemeinschaft vermehrt für qualitätsungesicherte Systeme bereitgestellt.

Im vollstationären Bereich sind seit dem 01. Januar 2024 die Zuschüsse für den Eigenanteil der Bewohnerinnen und Bewohner gestiegen. Die Einrichtungsleiter und -inhaber des bad e. V. begrüßen dies grundsätzlich, halten aber die Verteilung der Quoten für problematisch. Hier wünscht man sich vor allem eine stärkere Entlastung für die Bewohnenden mit kurzer Verweildauer, da die höhere Aufenthaltsdauer nur von einem geringen Teil der Bewohnenden erreicht wird.

Besonderes Augenmerk richten die dem bad e. V. angeschlossenen Pflegedienste und -einrichtungen auf die von Bundesgesundheitsminister Lauterbach für dieses Jahr angekündigte "echte" Pflegereform. Die bad - Mitglieder hoffen nach der Enttäuschung des letzten Jahres, die das PUEG ihnen bereitet hat, dass bei diesem Vorhaben endlich für eine vollumfängliche Refinanzierung gesorgt wird, um die qualitativ hochwertige pflegerische Versorgung von pflegebedürftigen Menschen nicht weiter zu gefährden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen e.V. (bad) - Bundesgeschäftsstelle Andrea Kapp, Bundesgeschäftsführerin Zweigertstr. 50, 45130 Essen Telefon: (0201) 354001, Fax: (0201) 357980

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