bad e. V. begrüßt Röslers Pläne im Kampf gegen Fachkräftemangel in der Pflegebranche / Hauptgeschäftsführer Kochanek: Bundesweite volle Förderung der Umschulung Berufs- und Lebenserfahrener muss erster Schritt sein
(Berlin/Essen) - Als "positives Signal für die Pflegebranche" hat der Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen (bad e. V.) die Pläne von Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler begrüßt, Pflegeberufe attraktiver zu machen und den Fachkräftemangel einzudämmen. "Erstmals hat der Minister beim Pflegedialog mit maßgeblichen Vertretern der Pflegewirtschaft am Dienstag ein Zeichen gesetzt, dass er das Thema Fachkräftemangel ernst nimmt und 2011 auch Taten folgen lassen will," sagte bad-Hauptgeschäftsführer Ulrich Kochanek. "Vordringlich muss die Bundesregierung nun dafür sorgen, dass die Umschulung berufs- und lebenserfahrener Menschen zu examinierten Pflegekräften schnellstmöglch wieder bundesweit im dritten Jahr gefördert wird," forderte er.
Dies wäre ein erster konstruktiver Schritt, mehr qualifizierte Fachkräfte für die Altenpflege zu gewinnen, die nach vielen Untersuchungen auch dauerhaft in diesem Beruf verbleiben, betonte Kochanek. Der bad-Hauptgeschäftsführer: "Minister Rösler könnte damit bereits eines von vielen Problemen lösen und zeigen, dass es ihm nicht um bloße Lippenbekenntnisse im Interesse der Pflegebranche geht." Gerade berufs- und lebenserfahrene Umschüler ließen sich sehr erfolgreich und nachhaltig in Pflegeteams integrieren. Schon jetzt benötigten ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen in Deutschland dringend etwa 30.000 examinierte Fachkräfte, die für eine qualitativ hochwertige pflegerische Versorgung der steigenden Zahl von Pflegebedürftigen und älteren Kranken sorgen
Entsprechend unterstützt der bad e. V. eine Petition des Verbandes Deutscher Privatschulen (VDB) an den Bundestag, der Bund möge alle nicht verkürzbaren Umschulungen wieder uneingeschränkt fördern und § 85 Abs. 2 SGB III neu fassen. Kochanek: "Die Politik würde mit damit nicht nur die Altenpflege als vergleichsweise krisensichere und notwendige Zukunftsbranche stärken, sondern auch älteren Ausbildungs- und Arbeitswilligen zu Dauerarbeitsplätzen statt staatlicher Alimentation verhelfen." - Bekanntlich will die Bundesregierung die Förderung des dritten Umschulungsjahres im Rahmen des Konjunkturpaketes II Ende des Jahres abschaffen. Arbeitsagenturen sollen Betroffenen ab 2011 nur noch für die ersten beiden Umschulungsjahre Bildungsgutschein und Unterhalt gewähren. Bislang kündigte nur das Land Niedersachsen an, das dritte Umschulungsjahr ab nächstem Jahr ersatzweise zu finanzieren.
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