AWO will rd. 2500 zusätzliche Arbeitsplätze in den sozialen Diensten anbieten
(Bonn) - Der Bundesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Manfred Ragati rechnet nach dem Inkrafttreten der Hartz IV-Reform zu Beginn des kommenden Jahres mittelfristig mit rd. 2500 zusätzlichen Arbeitsplätzen in den sozialen Dienstleistungen der Arbeiterwohlfahrt (AWO).
"Wir werden alle Anstrengungen unternehmen, um zusätzliche, vor allem aber sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten anzubieten, weil dies im Interesse der Langzeitarbeitslosen und von Jugendlichen liegt, die sonst keine Chance auf einen Einstieg in die Arbeitswelt haben", sagte Ragati in Bonn.
Trotz einer Reihe von öffentlichen Einwänden gegen Teile von Hartz IV warnt die AWO vor vorgezogener öffentlicher Panikmache. Diese Einwände richteten sich in erster Linie gegen die Mehraufwandsvariante von einem oder zwei Euro pro Stunde. Solche Jobs müssen nach Ansicht der AWO integrationsfördernd sein und eine echte Brücke in den regulären Arbeitsmarkt bieten. "Wir dürfen die Leute nicht parken, sondern müssen die Beschäftigungsmöglichkeiten betriebsnah organisieren, damit der Qualifizierungsaspekt nicht in den Hintergrund rückt", sagte Ragati.
Die AWO strebt in den noch offenen Umsetzungsfragen eine Zusammenarbeit und gemeinsame Empfehlungen mit den anderen Wohlfahrtsverbänden, den kommunalen Spitzenverbänden und der Bundesagentur für Arbeit an. "Wir sollten von gemeinsam formulierten Voraussetzungen ausgehen und uns der Aufgabe auf einem annähernd gleichen Level annehmen", forderte der AWO-Bundesvorsitzende.
Kritik äußert die AWO an der - öffentlich heftig diskutierten - Zahlungslücke zwischen der auslaufenden Arbeitslosenhilfe und dem neuen Arbeitslosengeld (ALG II). Hier muss schnellstens die eintretende Verunsicherung beendet werden. Wenn die Betroffenen das Vertrauen verlieren - und dies im Angesicht der Debatte über Managementgehälter - dann ist das nicht arbeitsmotivierend. Das ALG II muss mit dem Inkrafttreten von Hartz IV fließen, fordert die AWO.
Darüber hinaus werde der Verband sehr genau beobachten und deutlich machen, wenn die Bürokratie des Verfahrens die Betroffenen nicht nur verunsichere, sondern auch tatsächlich zu einer Verschlechterung ihrer Lebenslage führen werde.
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