AvD kritisiert "Sägezahn"-Taktik der Mineralölkonzerne

(Frankfurt) - Rund 30 Millionen Euro zusätzlichen Gewinn werden die Mineralölkonzerne voraussichtlich am Osterwochenende mitnehmen. Am vergangenen Wochenende waren es bereits rund 20 Millionen Euro. Dies sind Gewinn-Mitnahmen auf dem Rücken der Oster-Urlauber, sagt dazu der Automobilclub AvD. Als Faustformel gilt: aus 1 Cent Preiserhöhung an einem Reisetag wird ein zusätzlicher Gewinn von rund 10 Millionen Euro!

Voraussichtlich werden am Gründonnerstag die Benzinpreise um rund 3 Cent je Liter erhöht, fasst AvD-Sprecher Jochen Hövekenmeier die Erfahrungen der vergangenen Jahre zusammen: "spätestens zum Vormittag des letzten Arbeitstages vor einem langen Reise-Wochenende sind die Preise oben, in einigen Regionen sogar schon am Abend zuvor."

Die Konzerne nutzen dabei die Einstellung vieler Autofahrer, die nur mit voll getanktem Auto die Urlaubsreise antreten wollen. Der Weg zur Tankstelle erfolgt meistens am letzten Arbeitstag auf dem Weg nach Hause. Nach dem Reisetag werden die Preise langsam wieder zurück gefahren, so dass dies in einer graphischen Darstellung wie ein Sägezahn aussieht. Auch dies ist eine Taktik der Mineralölkonzerne, weil dadurch den Autofahrern suggeriert wird, die Preise sinken angeblich wieder. Wartet der Autofahrer in dieser Woche aber zu lange mit dem Tanken ("die Preise könnten ja noch weiter sinken"), dann gerät er gleich wieder in die nächste Erhöhung vor der Oster-Reisewelle. "Es stimmt uns schon bedenklich, dass alle großen Konzerne fast zeitgleich diese Sägezahn-Taktik benutzen", so AvD-Sprecher Hövekenmeier, "und das sollte sich das Bundeskartellamt auch ein mal fragen." Die Politik hingegen solle nicht meckern, sondern handeln: die Kartellvorschriften müssen endlich den Gegebenheiten der modernen Kommunikationsmittel angepasst werden."

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