Automobillogistiker ohne Alternative zur Kostenweitergabe
(Bonn) - Es gibt keine Alternative zur direkten Weitergabe des bisherigen Kostenanstiegs, insbesondere der Treibstoffkosten, sowie der geplanten Lkw-Maut an die Hersteller. Darüber waren sich die Mitglieder des Vereins Automobillogistik (AML) auf ihrer ordentlichen Mitgliederversammlung am Dienstag (21. September) letzter Woche in München einig. Trotz der sich bislang abzeichnenden schleppenden Versorgung mit On-Bord-Units (OBU) gehen die Fahrzeugspediteure davon aus, dass die Lkw-Maut zum 1. Januar 2005 eingeführt wird. Der Beginn des amtlichen Probebetriebs am Tag zuvor wurde ebenfalls als Indiz für einen pünktlichen Mautstart gewertet. Hierauf sollte sich jedes Vereinsmitglied einstellen und in den anstehenden Gesprächen mit den Automobilherstellern deutlich machen, dass die Mautkosten vom Gewerbe selbst nicht aufgefangen werden können, empfahl Konrad Lehner, Vorsitzender des AML, den Mitgliedern des Vereins.
Neben den unmittelbaren Mautkosten seien dabei auch jene indirekten Kosten der Lkw-Maut zu berücksichtigen, die den Unternehmen im Vorfeld der Maut etwa beim Einbau der OBU, der Schulung von Mitarbeitern oder der Einrichtung eines Mautcontrolling entstanden sind. Nach dem Start des Mautsystems übernehmen die Spediteure zusätzlich die Vorfinanzierung der Lkw-Maut für ihre Kunden.
Darüber hinaus sollten die Automobillogistiker auch jene Kosten einbeziehen, die in den vergangenen Monaten in die Höhe gegangen sind, über die vor dem Hintergrund der Probleme mit der Einführung der Lkw-Maut jedoch kaum diskutiert wurde. Hier ist vor allem die Explosion der Dieselkosten zu nennen, die sich gegenüber September 2003 um 16 Prozent erhöht haben. Hinzu kommen die Steigerungen bei den Prämien der Transportversicherer sowie im Bereich der Löhne und Gehälter.
"Wir gehen davon aus", so Lehner, "dass sich die Automobilproduzenten gegenüber den Argumenten ihrer Logistikdienstleister nicht verwehren können. Schließlich sind auch sie an einem reibungslosen Ablauf und einer angemessen hohen Qualität im Bereich der Fahrzeugdistribution und Neuwagenlogistik interessiert. Dies beweist nicht zuletzt die Beteiligung des Verbandes der Deutschen Automobilindustrie (VDA) am gemeinsamen Aufruf der Verbände zum zügigen Einbau der On-Bord-Units Anfang September diesen Jahres."
Quelle und Kontaktadresse:
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