Automobilindustrie einig in der GVO-Frage
(Frankfurt/Main) - "Die deutsche Automobilindustrie ist sich einig: Sie lehnt unverändert den Entwurf der EU-Kommission zur Neuregelung des EU-Autohandels ab", betonte Prof. Dr. Bernd Gottschalk, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), am 7. Februar. Den Interessen der Automobilkunden werde nicht gedient, wenn es zum Verlust Tausender von Arbeitsplätzen im mittelständisch strukturierten Automobilhandel komme. Die neue Regelung würde einen Konzentrationsprozess im Handel in Gang setzen, ginge zu Lasten der kompetenten persönlichen Beratung sowie hoher Sicherheits- und Umweltstandards.
Prof. Gottschalk: "Wir lassen uns auch die Erfolge in Bezug auf Preissenkungen bei gleichzeitiger Verbesserung der Produkte im harten Wettbewerb nicht klein reden." Scharfer Wettbewerb zwischen den Marken, transparente Preisvergleiche auf Euro-Basis sowie offene Grenzen seien aber der bessere Weg als die Zerschlagung des bewährten Systems einer Kompetenz-Partnerschaft zwischen Hersteller, Handel und Verbraucher.
Die europäische Preisharmonisierung der Hersteller sei in vollem Gange. Wer dagegen seine Hausaufgaben nicht gemacht habe, sei die Politik. Prof. Gottschalk: "Solange in Ländern wie Dänemark Steuern von bis zu 200 Prozent auf Automobilen liegen, spürt der Kunde von einheitlichen Vorsteuer-Preisen kaum etwas. "
Die Kernelemente des bisherigen Vertriebssystems - Selektivität und Exklusivität - hätten sich bewährt und seien maßgeschneidert für die Kundenwünsche. Die deutsche Automobilindustrie hat ihre Marktanteile auf heftig umkämpften internationalen Märkten erfolgreich behauptet und ausgebaut. Der Preisdruck als Folge des "knüppelharten Wettbewerbs" zwischen den Marken sei allenthalben spürbar. Prof. Gottschalk: "Die Margen im Neuwagengeschäft sind bei Herstellern und Handel weggeschmolzen wie Schnee in der Sonne. Wo soll da noch Spielraum für Preissenkungen liegen?"
Die deutsche Automobilindustrie sei dankbar, dass sich die Bundesregierung in den Kernpunkten für den Mittelstand und das bewährte Vertriebssystem eingesetzt habe. Im Übrigen gebe es innerhalb der deutschen Automobilindustrie überhaupt keine unterschiedlichen Auffassungen in diesen Fragen, weder in der Bewertung der Vorschläge der EU-Kommission, noch in der Bedeutung des exklusiven und selektiven Vertriebs für den Kunden.
Nach alledem werde aber zu Recht gefragt, warum das Automobil als immer komplexer werdendes Produkt nicht einmal den üblichen EU-Standard-Vertriebsregeln anderer europäischer Produkte unterliegen solle. Dies müsse die Kommission erst einmal erklären. Die Automobilindustrie bekräftige, so der VDA-Präsident, dass sie für Gespräche über eine Weiterentwicklung oder Modifikation des EU-Entwurfs aufgeschlossen sei.
Quelle und Kontaktadresse:
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